Nutze das Prinzip der Verknappung!

Ein Weg, um in weniger Zeit motivierter und produktiver zu arbeiten

Eine Uhr, ein Kalender und ein Stift

 

Immer, wenn die Zeit knapp wird, werden wir besonders produktiv. Obwohl wir uns über den Stress ärgern, ist die Verknappung doch auch gut!

 

Plötzlich powern wir los. Manchmal arbeiten wir sogar die ganze Nacht durch, und letztendlich schaffen wir es dann doch, den vereinbarten Termin einzuhalten. Das Prinzip der Verknappung ist eine wunderbare Methode, um Projekte zügig abzuschließen. Du kannst es aber auch nutzen, wenn du noch nicht beim Endspurt bist und Motivation brauchst. Wie das geht, erkläre ich dir in diesem Beitrag. Ich arbeite regelmäßig damit.

 

Was passiert, wenn die Zeit knapp wird?

Kaum wird es zeitlich eng, spurten wir los. Die Seminararbeit, die Bachelorarbeit oder die Masterarbeit werden gerade noch pünktlich abgegeben, das Projekt doch noch rechtzeitig für den Kunden abgeschlossen.

 

Termine haben also etwas Positives, obwohl wir durch sie oft ordentlich unter Druck geraten und dann auch meistens gestresst sind.

 

Nun gibt es allerdings Vorhaben ohne fixen Endtermin – und das kann zu Schwierigkeiten führen: Man fängt beispielsweise mit dem Projekt ewig nicht an, man arbeitet nicht regelmäßig an dem Projekt oder man arbeitet nicht zielgerichtet, sondern verliert sich in Nebensächlichkeiten. 

 

In so einer Situation hilft dir das "Parkinsonsche Gesetz"!

Das Parkinsonsche Gesetz bzw. das Prinzip der Verknappung

Das "Parkinsonsche Gesetz" (zum Bürokratiewachstum) wurde erstmals 1955 in der Wochenzeitschrift "The Economist" publiziert. Es besagt: 

 

"Work expands so as to fill the time available for its completion."


"Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht."

 

C. Northcote Parkinson, 1955

 

Also, je länger wir für eine Aufgabe Zeit haben, desto mehr Zeit verbringen wir damit. Entweder lassen wir uns einfach viel Zeit und erledigen sie nur langsam oder wir schieben sie auf. Je knapper die Zeit ist, desto fokussierter und konzentrierter arbeiten wir.

 

Daher: Verkürze die Zeit für deine Aufgaben. Setze dir Fristen, und zwar nicht nur für den Endtermin, sondern auch für einzelne Arbeitsetappen.

 

Okay, wie geht das im Detail? 

 

Umsetzung des Parkinsonschen Gesetzes

  • Schritt 1: Zerlege dein Projekt in kleine Arbeitspakete, zum Beispiel über eine To-do-Liste. 
  • Schritt 2: Definiere für jedes Arbeitspaket einen Termin der Fertigstellung. Der Termin sollte realistisch sein, gleichzeitig aber auch ein wenig Druck machen. Wie gesagt, es geht um Verknappung.

 

Das Prinzip der Verknappung für Mini-Arbeitspakete nutzen

  • Schritt 1: Überlege dir, wie viele Stunden du an einem bestimmten Tag in dein Projekt investieren kannst oder wie viele Stunden dir zur Verfügung stehen. 
  • Schritt 2: Überlege dir ganz genau, was du in dem vorgegebenen Zeitfenster (wichtig: Kein Open End!) erledigen möchtest. Notiere dir, was du genau erledigen möchtest. Dimensioniere das Arbeitsvolumen so, dass du es bewältigen kannst, dich aber gleichzeitig auch ranhalten musst.

 

Hier ein Beispiel aus dem Bereich Masterarbeit schreiben

Deine Überlegungen könnten so aussehen: 

Heute ist Sonntag. Ich möchte den Aufsatz von XY zum Thema XY für meine Masterarbeit lesen und in das bereits fast fertig geschriebene Kapitel 3.4 einarbeiten. Ich habe dafür am Nachmittag Zeit.

 

Okay, "Nachmittag" ist zu vage. Ich definiere ein Zeitfenster. Ich habe von 15 bis 18 Uhr Zeit.

 

Okay, was mache ich genau wann?

 

Von 15 bis 16 Uhr lese ich den Aufsatz und markiere alles Wichtige im Text. In einer Stunde ist das zu schaffen, ich darf mich aber nicht vertrödeln, sonst bekomme ich das nicht hin. Daher: Smartphone aus und Instagram-Verbot!

 

Um 16 Uhr mache ich 15 Minuten Pause. 

 

Von 16:45 bis 18 Uhr arbeite ich einen wesentlichen Gedanken aus dem Beitrag in meine Masterarbeit ein. In einer guten Stunde ist das zu schaffen, weil es ja nur ein Gedanke ist, der etwa einen Absatz umfassen wird. Wenn ich am Ende noch Zeit habe, lese ich das Kapitel 3.4 nochmals in Ruhe durch.

Ein paar Tipps zum Schluss

  • Brich große Projekte in kleine Arbeitspakete herunter. Konkretisiere die kleinen Arbeitspakete, indem du sie wochenweise oder tageweise in noch kleinere Häppchen zerlegst.
  • Halte Termine schriftlich fest. Plane nicht nur im Kopf, sondern verschriftliche deine Pläne. Trag sie eventuell sogar in deinen Kalender ein. Ich nutze zum Planen gerne die Vorlagen von Kalenderpedia
  • Sorge für Erholung. Fülle deine Energiespeicher regelmäßig auf. Mach im Laufe des Tages Pausen.

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Zuletzt aktualisiert am 25.5.2023.

 

Abbildungsnachweis:

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