Das Komma bei Aufzählungen

Gelber Bleistift

Da ich merke, dass sich die Leserinnen und Leser meines Blogs auch für Fragen der Rechtschreibung bzw. Grammatik interessieren, werde ich ab jetzt öfter als bislang das eine oder andere Thema aus diesen Bereichen aufgreifen. Heute geht es um das Komma bei Aufzählungen und das Komma vor und, sowie bzw. oder.

Das Komma bei gleichrangigen Aufzählungen

Grundsätzlich gilt: Zwischen den gleichrangigen Teilen einer Aufzählung müssen Sie ein Komma setzen. Hier zwei Beispiele:

 

Der Text ist gut durchdacht, sorgfältig formuliert, klar strukturiert.

Im Supermarkt kaufe ich Brot, Eier, Mehl.

 

Wenn Sie zwischen die beiden letzten Elemente der Aufzählung ein „und“ oder ein „sowie“ setzen, entfällt das Komma.

 

Beispiel:

Der Text ist gut durchdacht, sorgfältig formuliert und / sowie klar strukturiert.

Im Supermarkt kaufe ich Brot, Eier und / sowie Mehl.

 

Vor „oder“ setzen Sie kein Komma.

 

Beispiel:

Ich kaufe das Brot im Supermarkt oder beim Bäcker.

 

Nach der alten Rechtschreibung musste man übrigens vor „und“ / „sowie“ / „oder“ ein Komma setzen, wenn der nach diesen Bindwörtern folgende Teil auch als eigenständiger Satz hätte stehen können, also zumindest ein Subjekt und ein Prädikat aufwies.

 

Beispiel:

Ich kaufe die Eier im Supermarkt, und das Brot besorge ich immer beim Bäcker.

 

Nach neuer Rechtschreibung ist das Komma in diesem Fall fakultativ. Das bedeutet, Sie können selbst entscheiden, ob Sie an dieser Stelle ein Komma setzen oder nicht. Ich würde an dieser Stelle kein Komma setzen.

Komma bei nicht gleichrangige Aufzählungen

Sind die Aufzählungen nicht gleichrangig, setzen Sie dazwischen kein Komma.

 

Beispiele:

Ich wünsche dir ein gutes neues Jahr!

Sie liest gerne spannende österreichische Krimis.

 

Um herauszufinden, ob es sich um gleichrangige oder nicht gleichrangige Aufzählungen handelt, setzen Sie am besten gedanklich das Wort „und“ dazwischen. Ist „und“ nicht stimmig, dann handelt es sich um eine nicht gleichrangige Aufzählung.

 

Ich wünsche dir ein gutes und neues Jahr!

Sie liest gerne spannende und österreichische Krimis.

 

Denn: Das Jahr ist nicht gut und neu. Die Krimis, die sie gerne liest, sind nicht spannend und österreichisch.

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