Google Scholar ist nützlich und zugleich lückenhaft!
Eine präzise und umfassende Literaturrecherche ist wesentlich, wenn du deine Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation erfolgreich bewältigen möchtest. Wie aber sucht man denn nun am besten nach wissenschaftlicher Literatur? Viele Studierende stützen sich überwiegend oder sogar ausschließlich auf Google Scholar. Zeit, darüber mal einen Blogartikel zu schreiben!
Was ist Google Scholar überhaupt?
Google Scholar ist eine kostenlose Suchmaschine von Google, die sich auf wissenschaftliche Literatur konzentriert. Sie ermöglicht den Zugriff auf wissenschaftliche Artikel und Bücher verschiedener Fachbereiche. Google Scholar durchsucht eine Vielzahl von Quellen, darunter wissenschaftliche Verlage, Open Access Repositories, also digitale Archive oder Datenbanken, in denen wissenschaftliche Arbeiten frei zugänglich sind, Websites und vieles mehr.
Mit Google Scholar kannst du nach wissenschaftlichen Publikationen zu einem bestimmten Thema suchen und oft sogar den gesamten Text abrufen. Google Scholar ist ein nützliches Rechercheinstrument, doch als einzige Grundlage für deine Recherche genügt es nicht.
Warum es zu wenig ist, nur mit Google Scholar nach Literatur für deine Uni- oder FH-Arbeit zu suchen, und welche Rechercheinstrumente du zusätzlich verwenden solltest, erkläre ich dir im Folgenden. Google Scholar hat nämlich allerhand Schwächen!
Die Defizite von Google Scholar
1 Google Scholar ist eine Suchmaschine.
Google Scholar ist kein Bibliothekskatalog, kein Discovery Tool und keine Zeitschriftendatenbank, sondern schlichtweg eine Suchmaschine. Je häufiger etwas geklickt wurde, desto weiter oben landet der Treffer. Es geht bei der Trefferanzeige nicht um Relevanz für die Wissenschaft, sondern um Klicks. Das ist das Erste, was du unbedingt wissen solltest.
2 Google Scholar ist unvollständig.
Google Scholar durchsucht zwar viele Quellen, aber längst nicht alle. Die Literatur zu vielen Themen ist daher oft unvollständig erfasst, und in einigen Bereichen fehlt sogar ein großer Teil der relevanten Forschung. Ein Grund dafür ist, dass viele wissenschaftliche Zeitschriften und Verlage Google keinen Zugriff auf ihre Inhalte gewähren. Auch Literatur, die nur in gedruckter Form erschienen ist und nicht digitalisiert wurde, fehlt in Google Scholar.
3 Google Scholar arbeitet mit Zugangsbeschränkungen.
Nicht alle Texte in Google Scholar sind kostenlos zugänglich. Viele wissenschaftliche Arbeiten liegen hinter Bezahlschranken oder Ähnlichem. Um Zugang zu dem Text zu bekommen, musst du den Weg über eine Bibliothek wählen.
4 Google Scholar verfügt nur über begrenzte Filtermöglichkeiten.
Google Scholar bietet begrenzte Filtermöglichkeiten im Vergleich zu spezialisierten wissenschaftlichen Datenbanken. Die Suche kann weniger präzise sein, und es gibt möglicherweise weniger Optionen zum Verfeinern von Suchergebnissen.
Mein Fazit zu Google Scholar
Google Scholar kann ein hilfreicher Ausgangspunkt für deine Literaturrecherche sein. Es bietet einen schnellen und kostenlosen Zugang zu einer Vielzahl an Publikationen aus verschiedenen Disziplinen.
Allerdings solltest du Google Scholar stets nur als ein Hilfsmittel von mehreren verwenden. Es ist wichtig, dass du ergänzend vor allem das Discovery Tool einer großen wissenschaftlichen Bibliothek, die zu deinem Fachgebiet systematisch Literatur sammelt, sowie Zeitschriftendatenbanken nutzt.
Und wenn du dich jetzt fragst, was ich damit meine, lies einfach weiter! :)
Folgende Blogartikel kann ich dir empfehlen, wenn du dein Wissen zum Thema „Literaturrecherche“ vertiefen möchtest und/oder noch nicht weißt, was ein Discovery Tool ist:
Die Vielfalt der Rechercheinstrumente
Absolute Leseempfehlung! Hier wird klar, was ein Discovery Tool ist und warum Zeitschriftendatenbanken so wesentlich sind.
Wie viele Quellen du für deine Bachelor- oder Masterarbeit wirklich brauchst
In diesem Beitrag geht es um die grundsätzliche Haltung bei der Recherche. Auch eine Leseempfehlung von mir!
Weiterführend siehe auch:
Search Smart: Damit findest du die richtige Datenbank!
Ich möchte bei der Literaturrecherche nichts übersehen
Veröffentlicht am 27.11.2024.
