Was ist quantitative Forschung?

Klarheit und Tipps für alle, die in ihrer Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Doktorarbeit quantitativ arbeiten möchten

Ein Gastartikel von Daniela Keller, Expertin und Coach für Statistik

 

Du stehst gerade in den Startlöchern für deine Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation und fragst dich, was eigentlich quantitative Forschung ist? Du denkst, dass eine Umfrage ein guter Weg sein könnte, um Daten für deine empirische Abschlussarbeit zu gewinnen, hast aber sonst noch keine genaue Vorstellung, wie das alles laufen könnte? Dann lies weiter!

 

Glühbirnen. Bezeichnet: So funktioniert quantitative Forschung!

Quantitative Forschung: Was ist das eigentlich?

Das Wichtigste in Kürze

Quantitative Forschung betreibst du dann, wenn du in deiner Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation Daten an einer Stichprobe in standardisierter Form erhebst und diese statistisch auswertest. Wer quantitativ arbeitet, erhebt Daten in einer Form, die messbar und in Zahlen ausdrückbar ist, und wertet diese aus.

 

In diesem Blogartikel gehe ich auf folgende vier Begriffe näher ein, um dir die quantitative Forschung und ihre Besonderheiten näherzubringen: 

  • Daten
  • Stichprobe
  • standardisierte Form
  • statistische Methoden

Die quantitative Forschung ist ein sehr großes Feld und lässt sich natürlich nicht in einem einzigen Blogartikel erklären. Dennoch wirst du, wenn du diese vier Begriffe und ihre Zusammenhänge verstehst, besser wissen, wie quantitative Studien funktionieren und ob es für dich sinnvoll ist, in deiner Bachelorarbeit, Masterarbeit (Diplomarbeit, Masterthesis) oder Dissertation quantitativ zu arbeiten.

 

Zuvor aber noch der wichtige Hinweis, dass sich von der quantitativen Forschung die qualitative Forschung abgrenzt. 

 

Der Unterschied zwischen quantitativer und qualitativer Forschung

Während in der quantitativen Forschung mit Zahlen gearbeitet wird, sind in der qualitativen Forschung Interviews oder Textdaten die Grundlage. Da ich keine Expertin für qualitative Methoden bin, verweise ich dich hier gern auf André Morgenstern-Einenkel, der dir die Abgrenzung zwischen diesen beiden Methodenkomplexen in diesem YouTube-Video erklärt. Es ist wirklich gut!

 

Nun aber zur quantitativen Forschung, meinem Spezialgebiet. 

 

Ohne Daten geht in der quantitativen Forschung gar nichts!

Wenn du quantitativ arbeitest, sammelst du, wie oben erwähnt, quantitative Daten. Diese Daten sind Messwerte, die du an Untersuchungsobjekten erhebst. Wenn dein Untersuchungsobjekt eine Person ist, kann das etwa Alter, Geschlecht, sozioökonomischer Status, die Anzahl der Schuhpaare, das Lieblingsessen oder das Gewicht sein.

 

Wenn es sich bei deiner Arbeit um eine medizinische Frage handelt und du untersuchst Patientinnen und Patienten, erhebst du vielleicht die Vorerkrankungen, die Lebensqualität, das Krankheitsstadium und den Blutdruck.

 

Wenn deine Untersuchungsobjekte Aktien sind, dann misst du den Wert im Zeitverlauf, die Branche, das Alter und die Größe des Unternehmens. Bei Mäusen würdest du den Genotyp und die Tatsache, ob ein Tumor auftritt, notieren und die tägliche Futteraufnahme messen. Und, und, und …

 

Du siehst, die Daten sind ausgesprochen vielfältig und was du erhebst, hängt einerseits von der Art deines Untersuchungsobjekts ab und andererseits natürlich stark von der Forschungsfrage, die du untersuchst.

 

Daher an dieser Stelle der Hinweis: Schau, dass du eine klare Fragestellung für deine Bachelorarbeit, Masterarbeit bzw. Diplomarbeit oder Dissertation hast. Schreibe vorab ein Exposé und besprich es mit deiner Betreuerin oder deinem Betreuer.

 

Okay, nun zur Stichprobe!   

 

Die Stichprobe ist in der quantitativen Forschung deine Basis

Die Untersuchungsobjekte, die ich hier schon mit den Beispielen Person, spezielle Patientin oder spezieller Patient, Aktie und Maus genannt habe, gehören zu deiner Stichprobe. Die Stichprobe ist die Gesamtheit aller Untersuchungsobjekte, an denen du Daten erhebst.

 

Auf Basis dieser Stichprobe wirst du deine Analysen rechnen und deine Forschungsfrage beantworten. Wichtig ist, dass du hier in den meisten Fällen nicht an einer speziellen Aussage zu deiner Stichprobe interessiert bist, sondern dass du das Ergebnis, welches du durch deine Analysen erhältst, auf die Grundgesamtheit verallgemeinern willst.

 

Dazu ist es notwendig,  

  1. dass du weißt, was überhaupt deine Grundgesamtheit ist, und
  2. dass deine Stichprobe repräsentativ für die Grundgesamtheit ist.

 

Der erste Punkt ist wichtig, weil du sonst gar keine Informationen darüber hast, aus welchem „Topf“ du deine Stichprobe ziehen sollst. Außerdem ist er auch entscheidend dafür, dass du am Ende deine Ergebnisse richtig interpretieren kannst.

 

Auch der zweite Punkt ist relevant für die Interpretation deiner Ergebnisse. Denn nur, wenn deine Stichprobe deine Grundgesamtheit widerspiegelt, kannst du auf Basis deiner berechneten Ergebnisse die Schlussfolgerung für die Grundgesamtheit ziehen. 

 

Hier ein Beispiel:

Du willst für deine Bachelorarbeit die Frage untersuchen, ob die Zufriedenheit vom Familienstand abhängt. Dazu hast du vor, Personen im deutschsprachigen Raum zu untersuchen (da deine Fragebögen auf Deutsch sind). Du willst außerdem nur Erwachsene befragen. Also nimmst du zunächst an, deine Grundgesamtheit wären alle deutschsprachigen Personen ab 18 Jahren. So weit, so gut.

 

Dann würde deine Forschungsfrage lauten:

„Hängt bei der deutschsprachigen erwachsenen Bevölkerung die Zufriedenheit vom Familienstand ab?“

 

Nun führst du dazu eine Umfrage durch, erstellst einen Onlinefragebogen und streust diesen in deinem Bekannten- und Freundeskreis per E-Mail und über deine Profile in den sozialen Medien.

 

Statistikakademie von Daniela Keller

Sobald du deine Daten sichtest, wirst du feststellen, dass sehr viele Studienfreunde teilgenommen haben und deine Stichprobe hauptsächlich aus jüngeren Erwachsenen mit hohem Bildungsniveau besteht. Personen mit niedrigerem Schulabschluss und ältere Menschen hast du dagegen kaum erreicht.

 

Damit repräsentiert also deine Stichprobe nicht die Grundgesamtheit und du wirst von deinen Ergebnissen ausgehend nicht auf die komplette deutschsprachige erwachsene Bevölkerung schließen dürfen.

 

Das heißt nicht, dass du deine Daten nicht brauchen kannst. Du wirst nur eben Aussagen über eher jüngere und gebildetere Menschen treffen. Was das inhaltlich bedeutet, musst du dann entsprechend interpretieren und diskutieren.

 

Quantitativ zu forschen bedeutet in standardisierter Form zu arbeiten

Mit der Datenerhebung über eine standardisierte Form ist gemeint, dass du Daten in Zahlen und in Kategorien erhebst. Du verwendest also in einer Umfrage standardisierte Fragebögen, in denen die Personen die vorgegebenen Antwortmöglichkeiten ankreuzen, anstatt freie Textantworten zu geben. Oder in einem Experiment setzt du etablierte Messinstrumente ein, um die gewünschten Variablen zu messen, zum Beispiel eine Waage für die Messung der Futteraufnahme bei der Maus.

 

Am Ende liegen diese Daten dann alle als Zahlen vor, auch wenn manches in der Datenerhebung noch wie Text aussieht, zum Beispiel die Antwort „ich stimme zu“ in einem Fragebogen. Diese wird dann als Zahl kodiert, zum Beispiel als 4 auf einer Skala von 1 (= ich stimme überhaupt nicht zu) bis 5 (= ich stimme voll und ganz zu), und so als Zahl weiter mit statistischen Methoden verarbeitet.

 

Eine standardisierte Datenerhebung lässt sich in unterschiedlichen Studienarten umsetzen.  

 

Umfrage, Beobachtungsstudie und Experiment

Besonders häufig werden Umfragen verwendet. Vor allem, wenn es darum geht, persönliche Einstellungen und Ansichten zu erheben, die sich mit Fragebögen gut messen lassen.

 

Eine andere Studienform ist die Beobachtungsstudie. Sie eignet sich gut, wenn sich Dinge beobachten lassen oder wenn die Beobachtung einer Befragung vorzuziehen ist. Das wäre etwa der Fall, wenn du dich für das umweltfreundliche Verhalten deiner Studienteilnehmenden interessierst. Mit einer Beobachtung, wie die Personen ihren Müll trennen und wie oft sie Auto fahren, liegst du dann besser, als wenn du sie mit einem Fragebogen selbst einschätzen lässt, für wie umweltfreundlich sie sich halten.

 

In Experimenten werden dagegen die Bedingungen gezielt manipuliert, um den Effekt etwa einer Behandlung zu untersuchen. So werden beispielsweise Personen zufällig verschiedenen Experimentalgruppen zugeordnet, in denen sie einen Test nach unterschiedlichen Behandlungen durchführen müssen. Anschließend wird untersucht, welche Gruppe (mit welcher Behandlung) im Test besser abschneidet. 

 

Sekundärdatenanalyse

Ja, und es ist auch denkbar, dass du deine Daten in der Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation gar nicht selbst erhebst, sondern mit bereits vorhandenen Daten arbeitest. Dann führst du eine sogenannte Sekundärdatenanalyse durch, indem du etwa Daten aus Datenbanken oder Archiven verwendest. Dabei kann es sein, dass du auf bereits publizierte Daten zurückgreifst. Ebenso ist möglich, dass deine Betreuerin oder dein Betreuer dir unpublizierte Daten für deine wissenschaftliche Arbeit zur Verfügung stellt (zum Beispiel, weil sie oder er gerade ein Forschungsprojekt leitet und es hier Datenmaterial gibt).

 

Deine Toolbox für die Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation: Statistische Methoden

Die Datenerhebung an einer Stichprobe – egal in welcher Form – führt zu einem Berg von Zahlen, mit denen du anschließend weiterarbeitest. Um Ordnung in den Zahlenwust zu bekommen und daraus sinnvolle Schlüsse ziehen zu können, bieten sich statistische Methoden an. Da gibt es natürlich unterschiedliche, mit unterschiedlichem Zweck und Nutzen.

 

1 Deskriptive Methoden

Mit deskriptiven Methoden beschreibst du deinen Datensatz. Das ist bereits für die Beschreibung der Stichprobe sehr wichtig. Nur so kannst du wissen, für welche Grundgesamtheit die Ergebnisse später verallgemeinert werden können (siehe oben). Aber auch deine Forschungsfrage selbst kannst du mit deskriptiven Methoden stützen oder entkräften, beispielsweise indem du ein Maß für den Zusammenhang zwischen dem Familienstand und der Zufriedenheit berechnest. Diese deskriptiven Methoden eignen sich aber noch nicht, um Verallgemeinerungen anzustellen. Sie gelten rein für den dir vorliegenden Datensatz.

 

2 Grafische Methoden

Grafische Methoden verwendest du wie die deskriptiven Methoden zur Darstellung deiner Daten und zur Präsentation von interessanten Zusammenhängen oder Unterschieden. Hier sei beispielsweise ein Balkendiagramm erwähnt, in dem du die Geschlechterverteilung deiner Stichprobe siehst, oder auch ein gruppierter Boxplot, der zeigt, wie unterschiedlich die Zufriedenheit bei Personen mit und ohne Partner ausfällt. Aber auch Grafiken sind rein deskriptiv zu verstehen und gelten nur für deine Stichprobe.

 

3 Schließende Methoden

Willst du – wie oben schon angekündigt – eine Aussage auf die Grundgesamtheit verallgemeinern, dann rechnest du dazu Signifikanztests oder sogenannte schließende Methoden, mit denen du zuvor formulierte statistische Hypothesen auf Signifikanz prüfst. Damit kannst du feststellen, ob die in der deskriptiven Statistik und mit den Abbildungen entdeckten Zusammenhänge oder Unterschiede überzufällig sind. Man sagt dann, sie sind signifikant. 

 

4 Explorative Methoden

Mit explorativen Methoden durchstöberst du – ohne vorab Hypothesen aufgestellt zu haben – deinen Datensatz nach interessanten Strukturen. Sie stehen häufig zu Beginn des Forschungsprozesses, wenn noch sehr wenig zu einem Thema bekannt ist und du noch keine konkreten Hypothesen dazu formulieren kannst. 

 

Antworten auf häufig gestellte Fragen zu quantitativen Methoden

Ich überlege, in meiner Masterarbeit quantitativ zu arbeiten, aber ich habe mich bislang noch nie mit Statistik und quantitativen Methoden beschäftigt habe. Das bereitet mir Kopfzerbrechen. Was denkst du?

Es spricht nichts dagegen, dass du eine quantitative Masterarbeit schreibst. Du musst nur bereit sein, dich in die quantitativen Methoden einzuarbeiten, wozu zum Beispiel auch die entsprechende Statistiksoftware gehört. Je nach Affinität zu Zahlen und Technik solltest du dafür etwas Zeit und Geduld mitbringen. Aber machbar ist das aus meiner Sicht auf jeden Fall. Dabei ist es natürlich wichtig, ob sich das Thema deiner Masterarbeit überhaupt mit einer quantitativen Studie sinnvoll untersuchen lässt. Und dann auch, mit welcher Form das am besten geht (Umfrage, Experiment etc.).

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Wie finde ich heraus, ob ich bei meiner Uni-Arbeit besser quantitativ oder qualitativ arbeiten soll?

Häufig ist es so, dass bei einem älteren Forschungsstand eher qualitativ gearbeitet wird. Das heißt, wenn man noch gar nicht weiß, was genau man messen und erheben sollte, wenn die Konzepte und theoretischen Konstrukte noch gar nicht klar sind, dann kann man sich gut mit Experteninterviews (also qualitativ) annähern.

 

Basierend auf so einer qualitativen Studie kann dann der oder die nächste Forschende bereits eine erste standardisierte Befragung erstellen oder ein Experiment designen, mit dem eine quantitative Studie durchgeführt wird.

 

Aber es geht auch genau andersherum: Wenn bereits zum Thema geforscht wurde und auch schon quantitative Studien vorliegen, kann es sein, dass mit einer ergänzenden qualitativen Studie ein bestimmter Teilbereich der Forschungsfrage noch einmal intensiver beleuchtet wird.

 

Auch die Kombination ist in größeren Arbeiten (etwa Dissertation) denkbar, sodass man eine qualitative Vorstudie durchführt und anschließend auf diesen Ergebnissen basierend eine quantitative Erhebung erstellt (oder umgekehrt). Aber das ist dann schon recht umfangreich und benötigt entsprechend Zeit und Ressourcen.

 

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Was sollte ich unbedingt vorab bedenken, wenn ich für meine Bachelorarbeit oder meine Masterarbeit eine Umfrage plane?

Wenn du eine Umfrage für deine Bachelorarbeit oder Masterarbeit planst, gibt es einige wichtige Punkte, die du dir zu Beginn unbedingt überlegen solltest.

 

1 Ziel und Relevanz deiner Umfrage: Kläre zuerst, wie die Umfrage zu deiner Forschungshypothese beiträgt. Was genau möchtest du untersuchen? Inwiefern unterstützen die Daten, die du sammeln wirst, dich bei der Beschäftigung mit deiner Forschungsfrage? 

 

2 Definition deiner Zielgruppe: Bestimme deine Zielgruppe. Eine klare Definition hilft dir, relevante Fragen zu stellen und sicherzugehen, dass die gesammelten Daten aussagekräftig sind.

 

3 Größe und Repräsentativität deiner Stichprobe: Überlege dir, wie groß deine Stichprobe sein muss, um valide Ergebnisse zu erzielen. Die Stichprobe sollte repräsentativ für deine Zielgruppe sein.

 

4 Design deines Fragebogens: Einen Fragebogen zu erstellen, ist gar nicht so einfach. Achte darauf, dass deine Fragen verständlich sind. Vermeide suggestive Fragen. Wähle sorgfältig zwischen offenen und geschlossenen Fragen aus.

 

Tipp: Wenn du deinen Fragebogen erstellt hast, besprich ihn mit der Betreuerin oder dem Betreuer deiner Bachelorarbeit oder Masterarbeit. Und führe einen Pretest mit einer kleinen Gruppe durch, um sicherzustellen, dass dein Fragebogen funktioniert. Es gibt Studierende, die erst nach der Datenerhebung feststellen, dass ihre Daten nicht zur Beantwortung ihrer Forschungsfrage geeignet sind.

 

5 Datenschutz und Ethik: Beachte Datenschutzgesetze und ethische Richtlinien. Informiere die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über den Zweck der Umfrage sowie die Verwendung der Daten und sorge dafür, dass sie anonym bleiben.

 

6 Verbreitung: Manche Studierende planen eine Umfrage, ohne sich zu überlegen, wie sie denn überhaupt in Kontakt mit ihrer Zielgruppe kommen. Überlege dir bitte vorab, wie du realistischerweise deine Zielgruppe erreichst. Stelle außerdem sicher, dass die Umfrage für alle Teilnehmenden leicht zugänglich ist.

 

7 Auswertungsmethoden: Plane im Voraus, wie du die Daten auswerten wirst. Erhebe nicht einfach Daten, ohne zu wissen, wie du sie auswertest.

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Was tun, wenn ich eine Umfrage gemacht habe und nicht weiß, wie ich die nun auswerte?

Grundsätzlich gehst du folgende Schritte:

 

Teil A: Stichprobe und Datensatz

  1. Beschreibe die Stichprobe anhand dafür passender Variablen deskriptiv (zum Beispiel Mittelwert und Standardabweichung vom Alter, die Verteilung der Geschlechter etc.).
  2. Untersuche deinen Datensatz auf Güte (zum Beispiel fehlende Werte, Ausreißer, Gütekriterien bei Fragebögen etc.).

 

Teil B: Deine Fragestellungen

  1. Werde dir klar darüber, was deine Forschungsfrage ist.
  2. Formuliere daraus statistische Hypothesen (Null- und Alternativhypothesen).
  3. Notiere dir, welche Variablen in den Hypothesen vorkommen (die du auch erhoben haben musst).
  4. Bestimme das Messniveau dieser Variablen.
  5. Berechne zu jeder Hypothese die passende deskriptive Statistik (hängt vom Messniveau ab).
  6. Berechne zu jeder Hypothese die passende schließende Statistik (hängt vom Messniveau, vom Studiendesign und von den Voraussetzungen ab).
  7. Berichte und interpretiere die Ergebnisse.

 

Um diese Schritte zu gehen, benötigst du natürlich ein Grundverständnis zu den statistischen Methoden und auch zur Statistiksoftware, mit der du arbeitest. In meiner Statistik-Akademie zeige ich dir, wie du quantitativ arbeitest, das betrifft sowohl die Methoden als auch die Software.

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Welche Werte könnte ich auf jeden Fall errechnen, um wenigstens zu ein paar Ergebnissen zu kommen?

Deskriptive Statistik geht immer! Das heißt also, die deskriptive Statistik einmal für die Stichprobenbeschreibung (siehe Antwort oben Teil A 1), damit man weiß, für wen deine Ergebnisse überhaupt gelten. Und dann deskriptive Statistik für deine Fragen (Teil B 5). Dazu passen dann auch Abbildungen.

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Wo bekomme ich Hilfe bei der Statistik, wenn ich damit in meiner Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation kämpfe? Welche Hilfe ist erlaubt und was ist nicht erlaubt?

Deine erste Anlaufstelle sollte natürlich immer deine Betreuerin oder dein Betreuer sein. Wenn du hier keine Unterstützung bekommst, dann kannst du dich auch an einen Coach wenden, der oder die Studierende im Bereich Statistik unterstützt. Achte bitte auf die Ausbildung des Coaches und auch darauf, dass sie oder er dich tatsächlich nur berät.

 

Was ist erlaubt?

Ein Coach kann zum Beispiel

  • dir die Grundlagen der Statistik erklären.
  • dich dabei beraten, welche quantitative Methode für deine Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation geeignet ist.
  • Tipps zur Datenanalyse geben.
  • dir ein Feedback zu der von dir gewählten Methode geben.
  • dir zeigen, wie du Statistiksoftware richtig verwendest. 

 

Was ist nicht erlaubt?

Ein seriöser Coach wird deine Daten nicht für dich auswerten oder Texte für dich verfassen. Und er wird dir, auch wenn du das gern hättest, keine Garantie bezüglich der zu erzielenden Note geben.

 

Der Beitrag des Coaches ist klar auf Beratung beschränkt. Das Ziel von Statistikcoaching sollte sein, dich so zu unterstützen, dass du die quantitative Forschung für deine Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Doktorarbeit selbst durchführen und verteidigen kannst.

 

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Du hast Fragen zum Thema „Quantitative Forschung“?

Statistikakademie

Wenn du Antworten auf all deine Statistikfragen suchst, an regelmäßigem Austausch mit Gleichgesinnten interessiert bist und Statistik richtig verstehen und sicher anwenden möchtest, dann komm in meine Statistik-Akademie!

Über die Autorin: Daniela Keller

Foto von Daniela Keller Statistikberatung

Daniela Keller berät als Statistikexpertin Studierende, Promovierende und Forschungsgruppen zu allen Statistikthemen – von der Planung der Studie über die Auswertung mit geeigneter Software bis zur Darstellung und Präsentation der Ergebnisse. Zudem hat sie die Statistik-Akademie gegründet, einen Online-Mitgliederbereich für alle, die Statistik verstehen und selber anwenden wollen. Und sie betreibt ein Blog und einen YouTube-Kanal zu Statistikfragen.


Mehr Infos hier:

 

Veröffentlicht am: 17.11.22023

 

Abbildungsnachweis (Glühbirnen): Shutterstock.com, Bildnummer 128750492, Chones