In den letzten Wochen bin ich immer wieder einmal über Aussagen von Selfpublisherinnen und Selfpublishern zum Thema "Lektorat" gestolpert, die in etwa so lauten: Ich würde ja gerne einen professionellen Lektor beauftragen, aber ich kann mir das nicht leisten. Ich würde mein Buch nur lektorieren lassen, wenn ich die Kosten durch den Verkauf wieder hereinspiele. Ich möchte vom Schreiben leben. Im Moment geht das aber noch nicht, daher ist auch kein Lektorat drin. Ein Lektorat zahlt sich für...
Wie viel darf ein Lektorat kosten? Was ist ein billiges Lektorat? Wie günstig darf ein Lektorat sein? Fragen wie diese haben unlängst wieder einmal eine Facebookgruppe beschäftigt, in der sowohl Lektorinnen und Lektoren als auch Auftraggeberinnen und Auftraggeber Mitglied sind. Anlass war der Post einer Lektorin, die auf ihr Angebot mit dem Hinweis aufmerksam gemacht hat, bei ihr würde die Korrektur einer Seite einen Euro kosten.
Feedback einzuholen ist ein wichtiger Schritt im Schreibprozess. Wenn Sie eine Buchveröffentlichung planen – ob im Selfpublishing oder bei einem Verlag – sollten Sie Ihren Text vorab zum Test lesen lassen. In diversen Facebookgruppen oder auch auf Twitter merke ich, dass sich Autorinnen und Autoren oft fragen, in welcher Reihenfolge sie vorgehen sollen: das Manuskript zuerst zu den Testleserinnen und Testlesern oder zuerst ins Lektorat? So fragt etwa Katinka auf Twitter:
Immer wieder begegnen mir auf Social Media Bemerkungen, in denen darauf hingewiesen wird, dass doch bitte ein Buch, das ein Lektorat durchlaufen hat, nicht so viele Rechtschreibfehler enthalten oder so schlecht formuliert sein darf! Ruckzuck wird das der Lektorin bzw. dem Lektor angekreidet, deren bzw. dessen Name sich im Impressum findet. Aber sie sind oft gar nicht schuld!
Aus Erfahrung weiß ich, dass vor allem Selfpublisher sparen, wenn es um das Korrekturlesen ihres Textes geht. Das ist verständlich, denn ein professionelles Lektorat kostet ganz schön viel Geld und die Korrektur durch Freunde ist da eine preisgünstige Option. Was spricht für eine Korrektur durch Freunde, was dagegen? Oder anders gefragt: Was können Freunde leisten und was nicht?
Der Beruf der Lektorin bzw. des Lektors ist leicht ergriffen. Ein Gewerbeschein ist nicht notwendig, PC und Schreibtisch hat jeder und eine Website ist heute ruckzuck erstellt. Die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, neben dem Studium oder auch neben der Kindererziehung, macht den Beruf für viele zusätzlich attraktiv. Auf unkomplizierte Weise von zu Hause aus Geld zu verdienen – das klingt verlockend!
Es gibt immer wieder Fälle, in denen ein zweistufiges Lektorat angebracht wäre. Längst nicht allen Auftraggeberinnen und Auftraggebern ist allerdings klar, wie viel ihnen so ein Lektorat in zwei Stufen bringt. Dazu einmal ein paar Infos!
Ein Artikel von Doreen Westphal, die als Lektorin seit inzwischen fünf Jahren die Schreibwerkstatt unterstützt Lektoren lieben es zu lesen. Sie lesen immerzu und fühlen sich heimisch in der Welt von Texten. Das verbindet sie mit den Autoren. Was sie von diesen unterscheidet: Sie müssen nicht schreiben. Manchmal mögen sie es nicht einmal, tun sich gar schwer damit. Weil sie immerzu lesen, werden ihnen Texte vertraut, stellt sich eine Kompetenz in der Beurteilung ihrer Qualität ein. Sie...
Ein Gastartikel von Doreen Westphal, die als Lektorin die Schreibwerkstatt unterstützt. Vom Boom des Selfpublishings profitieren Autorinnen und Autoren wie Lektorinnen und Lektoren. Texte, die man oder frau schon lange schreiben und gern auch veröffentlichen wollte, werden endlich geschrieben. Solche, die bereits geschrieben und in Schubladen verschwunden waren, können herausgeholt werden. Schreiben zur Selbstverwirklichung, als Therapie, als Zeitvertreib … alles möglich und alles...
Die Frage, was man tun muss, um Lektorin bzw. Lektor zu werden, wird mir mehrmals im Jahr gestellt. Meist von jungen Leuten, die sich für die deutsche Sprache begeistern oder die gerade ein Praktikum in einem Verlag absolviert haben und nun an dem Beruf interessiert sind. Auf diese Frage gibt es allerdings keine klare Antwort: Der Werdegang ist nicht geregelt.