Glimmer: Stärkende Momente in fordernden Uni-Zeiten

Schreibst du gerade an deiner Uni-Arbeit und fühlst dich vom Alltag überrollt? Genau dann lohnt es sich, die kleinen Glimmermomente wahrzunehmen, diese Mini-Sterne im Alltag, die dir guttun, ohne dass das Belastende verschwinden muss.

Was genau sind Glimmer?

Glimmermomente sind kurze, positive Erlebnisse, die dir ein Gefühl von Sicherheit, Verbundenheit oder Entspannung geben.

 

Das können ganz alltägliche Dinge sein, zum Beispiel:

  • das Gefühl von Wärme, wenn du eine Tasse Tee in der Hand hältst,
  • ein spontanes Lächeln, das du mit jemandem teilst,
  • die Ruhe, die dich überkommt, wenn du frische Luft einatmest,
  • die Hände auf deiner Haut, wenn du dich nach dem Duschen eincremst,
  • ein paar freundliche Worte, die jemand zu dir sagt.

 

Damit solche Kleinigkeiten zu Glimmer werden, ist es wichtig, dass du sie nicht nur bemerkst, sondern auch wahrnimmst, wie sie sich in deinem Körper anfühlen.

Ich selbst bin dem Begriff „Glimmer“ übrigens zum ersten Mal in dem Buch von Deb Dana Der Vagus-Nerv als innerer Anker begegnet, das ich im Kontext meiner Ausbildung im Bereich traumasensibles Coaching gelesen habe.

 

Auf der Verlagsseite kannst du einen Blick in das Buch werfen, in dem es unter anderem darum geht, die Sprache unseres Nervensystems zu verstehen.

Huberta Weigl
Huberta Weigl

Ich lade dich ein, deine Glimmer zu spüren!

Die meisten von uns (ich nehme mich da gar nicht aus) sind den Großteil des Tages im Kopf. Glimmer können uns helfen, in den Körper zu kommen. Wie aber geht das?

 

Es gibt zwei Möglichkeiten, die du natürlich auch miteinander kombinieren kannst: Zum einen kannst du Glimmer im Rückblick wahrnehmen, zum anderen kannst du bewusst nach Glimmern in deinem Leben Ausschau halten und ihnen sofort spürend Raum geben.

 

Ich erkläre dir, was ich damit genau meine. 

 

So wendest du dich einem Glimmer in der Rückschau zu

Nimm dir zumindest einmal am Tag kurz Zeit, um nach einem Glimmermoment, den du in den zurückliegenden Stunden erlebt hast, Ausschau zu halten, und vergegenwärtige dir zunächst einmal den Glimmer.

 

So zum Beispiel:

 

Ah, ich erinnere mich an das nette Gespräch mit der älteren Dame beim Bäcker, die dann auch so geschmunzelt hat. Oder: Mir fällt gerade ein, dass ich mich nach dem Duschen heute Morgen eingecremt und mich da um mich gekümmert habe.

 

Dann nimmst du dir einen Augenblick Zeit (wenn du magst und es sich für dich gut anfühlt, schließe gern auch die Augen) und spürst, was du in deinem Körper wahrnimmst, wenn du an den Glimmermoment denkst:

 

Wo in deinem Körper kannst du den Glimmer spüren?

Vielleicht ist es deine Brust oder dein Bauch oder eine ganz andere Körperstelle. Und: Wie fühlt sich das an? Ist es warm oder eher kühl, prickelnd, pulsierend oder ruhig?

 

Und welche Gefühle tauchen auf, wenn du an den Glimmermoment denkst?

Vielleicht ist es Freude, Geborgenheit oder einfach nur ein Augenblick des Wohlbefindens oder ein Augenblick, in dem Belastungen ein Stück zurückgetreten sind.


Wie reagiert dein Körper, wenn du diesen Gefühlen Raum gibst?

Vielleicht entspannen sich deine Schultern, vielleicht gluckert dein Bauch, vielleicht tut sich gar nichts. Auch das ist in Ordnung!    

 

Glimmermomente sind Mikropausen für dein Nervensystem, die dir helfen, leichter durch anstrengende Lebensphasen zu kommen.

Warum sind Glimmermomente gerade jetzt so wichtig, wo du deine Hausarbeit, Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation schreibst?

Stress, Anspannung und Druck können sich negativ auf deine Konzentration und Kreativität auswirken – all das brauchst du jedoch.

 

Glimmermomente helfen deinem Nervensystem, sich zu regulieren. (Mehr Wissen zum so wichtigen Thema „Nervensystemregulation“ findest du hier.)

Workshop-Aufzeichnung: Nervensystemwissen

Das bedeutet, dass du dich schneller entspannen kannst und weniger Zeit im „Kampf-oder-Flucht“-Modus verbringst. Mit der Zeit lernst du, diese kleinen Inseln der Ruhe bewusst wahrzunehmen und gezielt zu nutzen.

 

Wie du Glimmermomente erkennst

Vielleicht denkst du, dass du in deinem hektischen Alltag gar keine Zeit für solche Momente hast. Aber Glimmermomente sind überall – du musst sie nur entdecken. Sie zeigen sich zum Beispiel durch:

  • ein kurzes Gefühl der Leichtigkeit oder inneren Ruhe,
  • ein spontanes Lächeln oder ein Seufzen,
  • körperliche Signale wie ein angenehmes Kribbeln oder einen tiefen Atemzug.

Versuche, diese Augenblicke mit allen Sinnen wahrzunehmen: Was siehst, hörst, riechst oder fühlst du in diesem Moment?  

 

Selbstfürsorge: Suche jeden Tag nach Glimmermomenten!

Ich lade dich ein, jeden Tag gezielt nach Glimmermomenten Ausschau zu halten.

Morgens

Vielleicht hilft dir dabei ein Journal, in dem du morgens notierst, welche Glimmermomente dich wohl an dem Tag erwarten. Das könnte zum Beispiel der Kaffee zum Frühstück sein, ein kurzer Spaziergang oder auch ein Gespräch mit einer vertrauten Person, die du heute siehst oder hörst.

 

Es geht einfach um ein paar Minuten, in denen du deine Gedanken zu den positiven Dingen des gerade beginnenden Tages schweifen lässt und wahrnimmst, wie dein Körper darauf reagiert.

 

Ich selbst bin übrigens ein Journaling-Fan.

Ich schreibe fast jeden Tag nach dem Frühstück für mich.

 

Abends

Am Abend kannst du aufschreiben, welche Glimmermomente du erlebt hast. Lenke dabei wieder nicht nur deine Gedanken auf die schönen Momente des Tages, sondern nimm dir auch Zeit, sie in deinem Körper zu spüren.

Glimmermomente sind immer da, selbst in anstrengenden oder schweren Zeiten. Wenn du sie bewusst wahrnimmst, können sie dir helfen, ein Stück Balance in deinen Alltag zu bringen und dein Nervensystem zu regulieren. 

Workshop: Nervensystemwissen (Aufzeichnung)
Online-Kurs: Zeit- und Projektplanung

Veröffentlicht am 23.8.2025.

 

Abbildungsnachweis: Foto ganz oben: Canva. Foto Huberta Weigl: andrea sojka fotografie