So zitierst du einen Lexikonartikel!

Du hast für deine wissenschaftliche Arbeit einen Lexikonartikel gefunden und fragst dich nun, wie du den richtig zitieren sollst? In diesem Blogartikel zeige ich dir, wie das geht, denn das ist tatsächlich ein wenig knifflig. 

 

Am Ende des Artikels komme ich auch noch darauf zu sprechen, woran du ein gutes Lexikon für deine Hausarbeit, Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation erkennst.

Der erste Schritt für die richtige Zitation

Name der Autorin oder des Autors vorhanden: Ja oder nein?

Schau bitte zunächst einmal nach, ob der Lexikonartikel namentlich abgezeichnet ist, also ob du siehst, wer ihn verfasst hat, oder ob bei dem Artikel kein Autorenname steht. Danach richtet sich das weitere Vorgehen.

 

Szenario 1: Der Lexikonartikel ist namentlich abgezeichnet.

So zitierst du den Artikel im Fließtext deiner wissenschaftlichen Arbeit

Sofern dein Regelwerk vorsieht, dass du im Fließtext mit Kurzbelegen arbeitest, dann besteht dieser aus dem Nachnamen der Autorin oder des Autors und der Jahreszahl. 

 

Wenn du dich in deiner Uni-Arbeit auf den Artikel als Ganzes beziehst, musst du in der Klammer oder der Fußnote keine Seite(n) oder Spalte(n) anführen. Beziehst du dich nur auf einen Teil, ist eine Seiten- bzw. Spaltenangabe in der Regel verpflichtend. Bitte schau mal nach, was dein Regelwerk dazu sagt. 

 

So nimmst du den Artikel in dein Literaturverzeichnis auf

Im Literaturverzeichnis löst du den Kurzbeleg auf. Wenn der Artikel mit einem Autorennamen abgezeichnet ist, dann behandelst du ihn wie eine unselbstständige Publikation, also etwa einen Zeitschriftenaufsatz.

 

Das bedeutet: Du führst in deinem Literaturverzeichnis zunächst den Namen der Autorin oder des Autors an, dann den Titel des Lexikonartikels und anschließend folgen der Titel des Lexikons, der Verlag (falls das dein Regelwerk vorsieht), der Erscheinungsort und das Jahr sowie die Seitenangabe(n) oder die Spalte(n). Wichtig ist dabei, dass du die Seiten oder Spalten anführst, die der Artikel als Ganzes umfasst, also zum Beispiel S. 12–13 oder Sp. 15–17.

 

Sollte das Lexikon einen oder mehrere Herausgeberinnen und Herausgeber haben, führst du diese natürlich auch an, und zwar vor dem Titel des Lexikons.

 

 

Szenario 2: Der Lexikonartikel ist namentlich NICHT abgezeichnet.

So zitierst du den Artikel im Fließtext deiner wissenschaftlichen Arbeit

Ist der Artikel nicht namentlich abgezeichnet, dann zitierst du nur das Lexikon als solches samt (falls vorhanden) Namen seiner Autorin oder seines Autors, oft eher seiner Herausgeberin oder seines Herausgebers.

 

Da du dich in deiner Uni-Arbeit nur auf einen einzelnen Artikel beziehst und nicht auf das gesamte Lexikon, musst du eine Seiten- bzw. Spaltenangabe bei deinem Beleg machen. Auch hier mein Rat: Bitte prüfe, was dazu in deinem Regelwerk steht.

 

So nimmst du den Artikel in dein Literaturverzeichnis auf

Im Literaturverzeichnis löst du den Kurzbeleg auf. Da es in diesem Fall um das gesamte Lexikon geht, du also eine selbstständige Publikation zitierst, musst du in deinem Literaturverzeichnis keine Seiten bzw. Spalten anführen.

 

 

Klingt vielleicht aufs Erste kompliziert, ist es aber nicht, wenn du das Prinzip verstanden und ein paarmal angewendet hast.

 

So erkennst du die Qualität eines Lexikons!

Im Lektorat sehen wir oft, dass Studierende manchmal das erstbeste Lexikon, das ihnen begegnet, zitieren (den Duden, Wikipedia o.Ä.).

 

Fünf Tipps, die dir helfen, das passende Lexikon zu finden:

  1. Speziallexikon: Greife lieber zu einem spezialisierten Lexikon für dein Fachgebiet als zu einem allgemeinen Nachschlagewerk. Je spezifischer der Fokus, desto relevanter die Inhalte für deine Arbeit.
  2. Mehrbändige Werke: Lexika mit mehreren Bänden bieten tiefere, ausführlichere Informationen. Das ist gerade für komplexere Themen Gold wert.
  3. Online versus Print: Egal, ob online oder gedruckt – die Qualität zählt. Wenn es für deine Fragestellung ein gedrucktes Lexikon gibt, das besser ist als ein Online-Lexikon musst du zum gedruckten Lexikon greifen (und folglich in die Bibliothek gehen).
  4. Autorenteam: Hochwertige Lexika wurden oft von einem Autorenteam verfasst. 
  5. Literaturangaben: Qualitativ hochwertige Lexika listen oft weiterführende Literatur auf – eine gute Basis für deine weitere Recherche.

 

Veröffentlicht am XXXX.

 

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