Was tun, wenn es nur zwei Artikel zum Thema deiner Masterarbeit gibt?

 

Immer wieder kommt es in Coachings vor, dass Studierende in der Startphase ihrer Masterarbeit verzweifelt sind, weil sie zu wenig Literatur finden. Doch so gut wie immer kann ich da Entwarnung geben! Denn auch wenn es nur zwei oder von mir aus drei oder vier Artikel zu dem Thema gibt, mit dem du dich in deiner Masterarbeit beschäftigen möchtest, ist das überhaupt kein Problem.

  

Warum, darauf gehe ich gleich ein! Zunächst möchte ich dir noch zeigen, was ich im Gespräch im allerersten Schritt kläre. Oft hakt es nämlich bei der Recherchekompetenz, was vielen Studierenden gar nicht bewusst ist.

 

Bist du sattelfest in der Literaturrecherche?

Was du auf jeden Fall überprüfen solltest, bevor du verzweifelst, sind deine Recherchekenntnisse.

Wenn ich höre: "Huberta, zu meinem Thema gibt es nur zwei Artikel", frage ich immer nach, wie diejenige oder derjenige gesucht hat. Oft bekomme ich dann als Antwort: "Mit Google und Google Scholar." Und dann ist klar, es hakt bei den Recherchekenntnissen und mangelt ziemlich sicher nicht an der Menge der Literatur.

 

Google und Google Scholar sind Tools, die du durchaus nutzen kannst, um nach wissenschaftlicher Literatur zu suchen. Die wichtigste "Anlaufstelle" sind aber immer die OPACs der Bibliotheken sowie die fachspezifischen Datenbanken. Wenn du da nicht sattelfest bist, empfehle ich dir die Schulungen, die die großen Bibliotheken anbieten, und/oder die Webinare von Heike Baller (Affiliatelink).

 

Literatur gefunden, aber der Titel passt nicht

Immer wieder kommt es vor, dass sich Studierende zwar mit der Literatursuche auskennen, dann aber irritiert sind, dass sie keine oder eben nur zwei oder drei Publikationen finden, in deren Titel exakt ihre Hauptsuchwörter vorkommen.

 

Ist das ein Problem? Nein.

Warum?

 

Weil es durchaus auch in anderen Publikationen wichtige und auch längere Ausführungen exakt zu dem eigenen Thema geben kann. Es ist daher an dieser Stelle des Rechercheprozesses sinnvoll, die Keywörter thematisch etwas weiter zu fassen.

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Und auf jeden Fall solltest du dich nicht auf die Titelrecherche in diversen Katalogen beschränken. Es ist gut, wenn du die gefundene Literatur auch zur Hand nimmst und durchschaust. Die Wahrscheinlichkeit, dass du auf diese Weise Forschungsergebnisse zu deinem Thema findest, ist durchaus hoch.

 

Okay, was für eine Möglichkeit gibt es noch? 

 

Die Übertragung von Wissen aus verschiedenen Kontexten

Es ist gängige Praxis in der Wissenschaft, Forschungsergebnisse von einem Themenfeld auf ein anderes zu übertragen. Was für A gilt, kann auch für B (ein Thema) gelten oder zumindest teilweise relevant sein.

 

Sagen wir, du möchtest dich mit der Apfelsorte B beschäftigen, speziell mit der Frage, welche umweltfreundlichen Mittel zur Schädlingsbekämpfung geeignet sind. Möglicherweise wurde das für die Sorte B noch nicht erforscht. Es kann aber legitim sein, die Ergebnisse zur Apfelsorte A auf die Sorte B zu übertragen und/oder zu prüfen, ob sie übertragbar sind.

 

Wenn es also keine oder nur zwei oder drei Publikationen gibt, die sich exakt mit dem Thema deiner Masterarbeit befassen, musst du deinen Blick auf verwandte Fragestellungen und Themen richten. Prüfe, was du mit (Erkenntnis-)Gewinn aus den Publikationen dazu für deine Uni-Arbeit heranziehen kannst.

 

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Veröffentlicht am 6.10.2022.

Abbildungsnachweis: Shutterstock.com, Bildnr. 776221417, Vladeep

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