Wie ausführlich soll ich Quellen in meiner Masterarbeit zitieren?

Wie ausführlich darf man Quellen in einer Masterarbeit zitieren.

Unlängst hat mich jemand gefragt, wie man am besten mit Quellen in einer Masterarbeit umgeht. Also, wie ausführlich soll oder darf man Quellen zitieren? Ist es okay, ganze Absätze zu zitieren? Darauf möchte ich dir heute eine Antwort geben, ohne auf einzelne Fachbereiche einzugehen. Natürlich kannst du die Tipps auch nutzen, wenn du gerade eine Hausarbeit, Bachelorarbeit oder Dissertation schreiben möchtest.

 

Definition: Was ist eine Quelle?

Als Quelle bezeichne ich in diesem Beitrag primäre Texte, also Texte, die originale Informationen beinhalten. Das können zum Beispiel Briefe, Zeitungsberichte über ein Ereignis oder auch Gesetzestexte sein.

 

Quellen können im Original vorliegen oder in publizierter Form. Bevor du jetzt die Stirn runzelst, hier ein Beispiel: Ein Brief Mozarts kann dir als Original zugänglich sein (etwa in einem Archiv oder auf einer Plattform als Digitalisat), er kann dir aber auch in publizierter Form vorliegen, sei das nun in einem Aufsatz oder in einem Buch.

 

Wie du mit Quellen in deiner Masterarbeit umgehen solltest

Die Frage, wie ausführlich Quellen in einer Masterarbeit zitiert werden sollen, ist immer aus der Sicht deiner Leserinnen und Leser zu beantworten. Ist es für das Textverständnis wichtig, dass sie die Quelle im originalen Wortlaut lesen, dann zitierst du die Quelle wörtlich. Die Länge des Zitats richtet sich wiederum nach dem, was deine Leserinnen und Leser brauchen, um dir gut folgen zu können.

 

Im Unterschied zu wörtlichen Zitaten aus der (Sekundär-)Literatur, die Studierende oft in zu großer Zahl verwenden (meist, weil sie meinen, dass sie einen Sachverhalt nicht besser darstellen können), gibt es keinen Grund, mit Quellenzitaten besonders sparsam umzugehen. Wie gesagt: Es zählen die Leserinnen und Leser!

 

Wo du die Quellen in deiner Masterarbeit zitieren kannst

Abhängig von der Art und Weise, wie du zitierst, hast du mehrere Möglichkeiten, Quellen in deiner Masterarbeit unterzubringen:

  1. Im Fließtext: Das ist die prominenteste Platzierung, denn an dieser Stelle werden sie auf jeden Fall gelesen.
  2. In den Fußnoten: Wenn du mit Fußnoten arbeitest, kannst du hier durchaus längere Quellen im Wortlaut wiedergeben. Du kannst im Fließtext die Quelle nur kurz anführen und das komplette Quellenzitat dann in die Fußnote packen. Du kannst im Fließtext aber auch nur ein Wort, einen Teil eines Satzes oder einen Satz zitieren und dann in der Fußnote das "Textfragment" in seinem gesamten Kontext wiedergeben.
  3. In einem Anhang: Wenn du besonders viele Quellen hast, die deine Leserinnen und Leser im originalen Wortlaut kennen sollten, dann kannst du sie auch in einen eigenen Anhang packen. In den Fließtext kannst du dann natürlich auch Quellenzitate einweben. Der Anhang dient in diesem Fall vor allem der Entlastung des Fließtextes und allfälliger Fußnoten.   

 

Alle Quellen müssen natürlich belegt werden

Abschließend hier der Hinweis, dass du natürlich jede Quelle, die du zitierst, auch belegen musst. Das kann ein Verweis auf den Verwahrungsort in einem Archiv sein oder, um das Beispiel mit der Zeitung aufzugreifen, der Verweis auf die genaue Ausgabe der Zeitung plus Seitenangabe. Wenn du Quellen aus der (Sekundär-)Literatur zitierst, dann musst du die Publikation exakt anführen. Es gilt, wie immer, das Prinzip der Nachprüfbarkeit und Nachvollziehbarkeit. 

 

Das könnte dich auch interessieren:

Was ich dir gern noch sagen möchte ...

In meinem Blog gibt es jede Menge kostenloses Wissen. Schau doch mal hier in meine Blogübersicht.

 

Darüber hinaus findest du ganz oben auf der Website eine Suchfunktion, die dir mehr als 200 Blogartikel zum wissenschaftlichen Arbeiten und Schreiben erschließt. 

 

Suchfunktion der Website

Huberta Weigl


Veröffentlicht am 12.10.2022