So findest du die richtige Datenbank

Tipps für alle, die gerade ihre Bachelorarbeit oder Masterarbeit schreiben und sich nicht oder nicht so gut mit Datenbanken auskennen

Junge Frau am PC. Bezeichnet: Die Auswahl der richtigen Datenbank(en)

 

Eigentlich sollte das Arbeiten mit Datenbanken (vor allem auch Zeitschriftendatenbanken) im Studium gelehrt werden. Im besten Fall hast du eine oder mehrere Hausarbeiten geschrieben und dabei auch wichtige Datenbanken deines Faches kennengelernt. Was aber tun, wenn du vor der Bachelorarbeit oder Masterarbeit stehst und du nicht sattelfest in der Literaturrecherche bist?

Darum geht es in der Nachricht, die mir Laura über die Aktion Frag Huberta! geschickt hat. (Falls du nicht weißt, was eine Datenbank ist, bietet dir übrigens der Blogartikel von Heike Baller eine erste Orientierung.)

 

Laura schreibt:

Hallo Huberta, ich studiere Sprachwissenschaft und schreibe gerade meine Bachelorarbeit. Mein Thema umfasst mehrere Bereiche (Geschichte, Sprache ...) und ich arbeite das erste Mal mit Datenbanken. Nun frage ich mich, wie ich bei dieser Fülle an Datenbanken und Zeitschriften jene finde, die für mich relevant sind. Es gibt ja unzählige zu jedem Fachbereich. Wäre super, wenn du da einen Rat hättest.

 

Liebe Laura, gerne helfe ich dir weiter. Wichtig ist zunächst einmal der Weg, der dich zu den Datenbanken führt. Wie hast du nach Datenbanken gesucht? Ich würde dir empfehlen, den Weg über das Datenbank-Infosystem (DBIS) zu gehen.
 

Datenbanken über DBIS suchen und auswählen

Von der Startseite aus klickst du weiter auf die Fachübersicht. Wenn du dann beispielsweise nach "Geschichte" suchst, dann siehst du, dass sich dir über DBIS mehr als 2600 Datenbanken erschließen. Das ist natürlich immer noch erschlagend viel. 

 

Wenn du dir dann aber nur die Datenbanken zum Thema "Geschichte" im Detail anzeigen lässt, wirst du gleich merken, dass nur ein Bruchteil für dein Thema relevant ist. Ich empfehle dir, oben die "Auswahl nach Datenbanktyp" zu aktivieren, so kannst du dich in der Menge an Treffern am leichtesten orientieren.

 

Du siehst dann zum Beispiel einen eigenen Block an Aufsatzdatenbanken, und das sind nur mehr 118 Stück. Schon besser, nicht wahr? Schaust du die Namen der Datenbanken durch, wirst du feststellen, dass auch hier wiederum nur ein Bruchteil für dich relevant ist. 

 

In dem Video zeige ich dir, wie DBIS funktioniert:

So behältst du den Überblick bei der Auswahl der Datenbanken

Mein Rat: Notiere dir die Datenbanken, die dir relevant erscheinen, bzw. bookmarke sie und befasse dich dann im Detail mit ihnen. Das ist ganz wichtig! "Füttere" die Datenbank nicht einfach mit Schlagwörtern, sondern informiere dich im ersten Schritt über ihren Schwerpunkt.

 

Um mehr über die jeweilige Datenbank zu erfahren, klicke sie an und lies die Infos, die du in der "Detailansicht" findest. Ich lade dich ein, zudem die Hilfefunktion der jeweiligen Datenbank zu durchforsten. Du solltest dir einen Überblick verschaffen, was du hier findest und was nicht und wie du die Datenbank richtig benutzt (wozu übrigens auch die Sprache gehört, in der du recherchieren kannst).

 

Ganz wichtig könnte es weiterhin sein, die Zahl der Treffer zu filtern. Das bedeutet: Beschäftige dich auch mit den Filteroptionen.

 

Hab im Auge, dass manche Datenbanken nicht von zu Hause aus (frei) zugänglich sind. Du musst dich in diesem Fall in deinen Bibliotheksaccount einloggen, um sie nutzen zu können.

 

Okay, einmal durchatmen, es folgen noch ein paar Tipps zum Schluss!

 

Weitere Strategien, wenn du noch wenig Erfahrung mit Datenbanken hast und gerade deine Bachelorarbeit oder Masterarbeit schreiben möchtest:

1 Bitte eine Bibliothekarin oder einen Bibliothekar um Hilfe.

Viele Studierende gehen nicht mehr in die Bibliothek. Sie meinen, dass sie alles von zu Hause aus erledigen können. Tatsächlich ist jedoch die Arbeit mit Bibliotheksbeständen vor Ort nach wie vor in vielen Fachbereichen unumgänglich.

 

Was aber im Kontext dieses Blogartikels noch viel wichtiger ist: In den Bibliotheken sitzen kompetente Menschen, die dir weiterhelfen. Also, wenn du in Sachen "Datenbanken" anstehst, gehe in die Bibliothek deiner Universität oder Fachhochschule und wende dich an die Information. Klar kannst du auch anrufen oder ein Mail schicken, oft ist es aber tatsächlich besser, das Gespräch vor Ort zu führen. Die Bibliotheksmitarbeiterin bzw. der Bibliotheksmitarbeiter kann dir den Rechercheweg dann nämlich direkt am PC zeigen und das ist einfach anschaulicher.  

 

Wenn du anstehst, lade ich dich ein, in eine wissenschaftliche Bibliothek zu gehen und dort das Gespräch mit einer Bibliothekarin oder einem Bibliothekar am Helpdesk zu suchen.

 

2 Mach eine Datenbanken-Schulung.

So gut wie jede große wissenschaftliche Bibliothek bietet Schulungen zur Auswahl und Funktionsweise von Datenbanken an. Die Schulungen sind kostenlos und dauern nicht lang. Wenn du anstehst, nimm an so einer Schulung teil. Das zahlt sich aus! Im Zuge der Schulung kannst du auch Fragen stellen. Manche Bibliotheken bieten auch Online-Schulungen oder Videotutorials an.

   

3 Bitte deine Betreuerin oder deinen Betreuer um Rat.

Wenn du die Auswahl von Datenbanken im Studium bislang nicht gelernt hast, wenn das also tatsächlich nicht vermittelt wurde, dann ist es völlig okay, wenn du, liebe Laura, die Betreuerin bzw. den Betreuer deiner Bachelorarbeit um einen Rat bittest. Wäre ich deine Betreuerin, würde ich es besonders schätzen, wenn du dich davor schon auf der Website von DBIS und in der Bibliothek mit Datenbanken vertraut gemacht hättest und nun mit mir die letzten noch offenen Fragen klärst.

 

Mein Fazit zum Thema "Datenbanken finden"

  • Nutze DBIS zum Einstieg. 
  • Nimm dir Zeit. Hab Geduld, es dauert ein wenig, bis du dich auf DBIS und dann innerhalb der ausgewählten Datenbank(en) gut zurechtfindest.
  • Nutze für die Recherche für deine Hausarbeit, Bachelorarbeit, Masterarbeit oder natürlich auch Dissertation unbedingt auch eine Zeitschriftendatenbank oder sogar mehrere Zeitschriftendatenbanken.
  • Nutze das Schulungsangebot der wissenschaftlichen Bibliotheken.
  • Suche das Gespräch. Du musst dich nicht ganz allein orientieren. Es gibt Menschen, die dir gern weiterhelfen. Ich zähle übrigens auch dazu!

 

Abbildungsnachweis: Shutterstock.com, Bildnummer 238416316, Ollyy