Mein Blog: Anfangsschwierigkeiten, Erfahrungen und Erfolge

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Martin Grünstäudl hat zu einer Blogparade aufgerufen, bei der sich alles um das Bloggen dreht. Er fragt nach den Erfahrungen der ersten Wochen, nach den Fehlern der Anfangszeit und nach den Dingen, die man von Beginn an richtig gemacht hat. Kurzum, es geht um Ratschläge für alle, die gerade mit einem Blog loslegen.

 

Hier nun also Einblicke in meinen Blog samt Tipps! 

Was ich am Anfang nicht beachtet habe

Ich blogge seit eineinhalb Jahren. Als ich mein Unternehmen Anfang 2012 gegründet habe, war für mich klar, dass ich auf der Website auch bloggen würde. Im Frühjahr 2012 habe ich die Website aufgesetzt, im Juni dieses Jahres ist dann mein erster Blogartikel erschienen. Damals habe ich vor allem  mit der Technik gekämpft, insbesondere mit der Dateigröße bzw. der Schärfe der Bilder. 

Die Fehler, die ich am Anfang gemacht habe, haben vor allem die Suchmaschinenoptimierung (SEO) betroffen, und damit meine ich zunächst vor allem einmal die Onpage-Optimierung, also die Dinge, die man als Blogger selbst in der Hand hat. So habe ich zum Beispiel Überschriften einfach fett markiert und nicht als H1-, H2-Überschrift etc. definiert. Als ich verstanden habe, wie wichtig diese Definition für den Google-Crawler ist, habe ich das sofort geändert.

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Beispiel für den Aufbau eines Blogartikels mit definierter Überschrift und Zwischenüberschriften.

Bei längeren Artikeln kann es gut sein, am Ende noch ein Fazit zu ziehen. Unter "Weiterlesen" können Sie weiterführende Links angeben, wobei das sowohl Links zu eigenen Blogartikeln als auch Links auf andere Webseiten bzw. Blogs sein können. Am Ende stehen die Share-Buttons und der Hinweis auf Ihren Newsletter.
 Und zu guter Letzt folgt natürlich die Kommentarfunktion

Als Blogger muss man kein Spezalist für SEO sein und man braucht auch keine SEO-Agentur, aber es ist gut, wenn man sich ein Grundlagenwissen zu dem Thema aneignet. Dazu zählt auch, dass man versteht, wie lang in etwa die Überschrift eines Artikels sein soll und wie man ein Snippet textet (gute Informationen gibt's zum Beispiel im SEO BOOK von Eric Kubitz).

Was gleich zu Beginn gut funktioniert hat

Das Schreiben natürlich und Ideen hatte ich auch immer genug. Spaß hat mir das Bloggen auch von Anfang an gemacht. Ich habe meine Wurzeln in der Wissenschaft und kenne von früher diese langwierigen Wege, bis etwas gedruckt ist. Hier auf meinem Blog kann ich, wenn ich mag, rund um die Uhr etwas veröffentlichen. Dieser Aspekt gehört in meinen Augen zu den ganz großen Vorteilen eines Blogs. 

Erfolge: Was mir der Blog bringt

Und die Erfolge, nach denen Martin Grünstäudl fragt? Dank des Blogs ist die Schreibwerkstatt auf Google gut zu finden. Ein wesentlicher Teil meiner Kunden kommt via Google zu mir. Es gibt inzwischen mehrere Begriffe, mit denen die Website bei Google auf Seite 1 platziert ist, ich habe aber auch Blogartikel, die gut ranken.

Ein Blog bringt die Website bei Google nach vorne, weil der Google-Crawler hier laufend neue Artikel findet – und Aktualität wird von Google eben durch ein besseres Ranking belohnt. Die Zugriffszahlen sind von Beginn an stetig gewachsen – und steigen weiter, was sich wiederum positiv auf meine Auftragslage auswirkt. Allerdings muss ich sagen, dass ich nicht nur auf den Blog setze. Es ist vor allem die Kombination aus Blog, Social-Media-Marketing und Empfehlungsmarketing, die dafür sorgt, dass sich die Schreibwerkstatt sehr gut entwickelt. 

12 Tipps für Ihren Blog

1. Bloggen Sie auf Ihrer Website, und zwar unter eigener Domain.

Wenn Sie eine Website für Ihr Unternehmen haben, dann bloggen Sie dort. Ein Corporate-Blog gehört auf die Website, denn dort verkaufen Sie ja auch Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung. Bloggen Sie unter einer eigenen Domain (und nicht unter wordpress.com, jimdo.com etc.) – das ist professioneller.

2. Stiften Sie Nutzen.

Ihre Artikel sollen den Lesern etwas bringen. Sie müssen einen Nutzen stiften, wobei der Nutzen von Ihrem Thema bzw. Business abhängt. Das Spektrum reicht von Wissensvermittlung über Denkanstöße bis hin zu Unterhaltung. Eine aufdringliche Zurschaustellung der eigenen Person bzw. Leistung kommt auf Dauer ebenso wenig an wie Werbung.

3. Bloggen Sie regelmäßig.

Die Frage, wie oft man bloggen soll, gehört zu den meistdiskutierten Themen zwischen Bloggern. Bloggen Sie so oft als möglich, aber nur dann, wenn Sie auch wirklich etwas zu sagen haben (siehe Punkt 2).

Wichtig ist vor allem die Regelmäßigkeit. Es gibt Blogger, die ihre Artikel immer an einem bestimmten Wochentag veröffentlichen, also zum Beispiel immer am Montag oder immer am Dienstag und am Donnerstag. Wenn Sie einen fixen Erscheinungsrhythmus einführen, ist es optimal.

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Ich selbst habe (noch) keinen fixen Blog-Tag, achte aber darauf, dass ich nach Möglichkeit jede Woche mindestens einen Artikel veröffentliche.

Im Hinblick auf diesen Beitrag habe ich mir meine Statistik genauer angeschaut: Ich blogge durchschnittlich achtmal pro Monat (in einem Monat gab's einen Ausreißer, da habe ich nur zweimal gebloggt, die Maximalzahl waren 12 Blogartikel in einem Monat). Druck bringt nichts. Also, machen Sie sich nicht verrückt, wenn Sie nicht immer wie ein Uhrwerk funktionieren, das tut sowohl Ihnen als auch Ihren Texten nicht gut. Christian Müller hat das auf den Punkt gebracht: Druck tötet die Leidenschaft, die man für das Bloggen braucht (siehe Tipp 10).

4. Hören Sie Ihrer Zielgruppe zu.

Möglicherweise haben Sie gerade am Anfang das Gefühl, nicht genug Themen für Artikel zu haben. Wenn Sie Ihrer Zielgruppe zuhören, werden Ihnen die Themen nie ausgehen. Ob nun jemand etwas zu Ihrem Blogthema via E-Mail, via Facebook, in einem Workshop oder zufälligerweise auf der Straße fragt, spielt keine Rolle. Fast alle Fragen lassen sich in einen Blogartikel packen bzw. im Blog beantworten.

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Mein Tipp: Sobald Sie etwas gefragt werden oder einfach spontan eine Ideen für einen Artikel haben, machen Sie sich eine Notiz – und zwar an einem vorab festgelegten Ort. Das kann ein Büchlein sein oder etwa ein Tool wie zum Beispiel Evernote. Gedanken sind flüchtig, halten Sie sie fest!

5. Kleine Häppchen!

Mein fünfter Tipp hat mit Tipp 3 und Tipp 4 zu tun: Brechen Sie große Themen herunter – bloggen Sie kleine Häppchen, dann geht Ihnen der Stoff nicht aus. Wenn Sie für Ihre LeserInnen Informationen in kleinen Portionen aufbereiten, haben Ihre Artikel automatisch mehr Tiefgang und stiften einen größeren Nutzen. 

6. Starten Sie einen Newsletter.

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Kombinieren Sie Ihren Blog mit einem Newsletter. Verschicken Sie auf diesem Weg regelmäßig (einmal pro Woche, einmal im Monat etc.) einen oder mehrere Artikel. Ein Newsletter ist ein gutes Akquise- und Kundenbindungswerkzeug, das nicht viel kostet. Die meisten Tools können Sie am Anfang, wenn Sie noch wenige AbonnentInnen haben, gratis nutzen. Ich selbst verwende CleverReach. Blogger, die mit WordPress arbeiten, setzen häufig auf MailChimp.

Weitere Tipps zum Thema "NewsIetter" finden Sie z.B. in dem Blog von Markus Cerenak. Wenn Sie tiefer in die Materie einsteigen wollen, können Sie auch zu dem neu erschienenen Buch von René Kulka, "E-Mail-Marketing", greifen. Mit 912 Seiten ein echter Wälzer, der das Thema umfassend beleuchtet. 

7. Steigern Sie Ihre Reichweite via Facebook & Co.

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Der Blog ist das Herzstück Ihrer Online-Kommunikation. Facebook & Co. können Sie als verlängerte Arme einsetzen, um die Reichweite Ihrer Artikel zu erhöhen.

Überlegen Sie sich, auf welchen Social-Media-Plattformen Ihre Zielgruppe unterwegs ist, und verwenden Sie diese Plattformen um LeserInnen zu gewinnen. Über diese Kanäle können Sie auch mit Ihren LeserInnen ins Gespräch kommen, sie besser kennenlernen und wiederum Ideen für neue Blogartikel sammeln (siehe Tipp 4).

8. Benutzen Sie ein Statistiktool.

Wenn Sie mit Ihrem Blog starten, werden Sie bald ein Gefühl dafür bekommen, was Ihre LeserInnen interessiert, also welche Artikel besonders gut ankommen. Verwenden Sie trotzdem ein Statistiktool (z.B. Google Analytics). Beobachten Sie, wie sich die Zugriffszahlen auf Ihre Website bzw. Ihren Blog sowie einzelne Artikel entwickeln und lernen Sie daraus. Handeln – beobachten – messen – lernen – handeln ... Ein ewiger Kreislauf für uns Blogger!

9. Vernetzen Sie sich.

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Es ist natürlich optimal, wenn Sie mit Ihrem Blog thematisch eine Nische besetzen. In der Regel wird es aber Blogger geben, die zu ähnlichen, vielleicht sogar zu denselben Themen bloggen wie Sie.

Suchen Sie den Kontakt zu diesen Bloggern, tauschen Sie sich mit ihnen aus, vernetzen Sie sich. Ich persönlich habe in den eineinhalb Jahren, die ich blogge, gemerkt, dass viele Blogger nicht wissen, wie wichtig Networking ist bzw. es Blogger gibt, die Networking mit Werbung verwechseln. Networking beginnt übrigens mit Geben, nicht mit Nehmen.

Was genau können Sie als Blogger geben? Hier ein paar Anregungen:

  • Verlinken Sie auf andere Blogs in Ihrer Blogroll. Informieren Sie den Blogbesitzer von dem Link, den Sie gesetzt haben, aber erwarten Sie nicht, dass er im Gegenzug auf Sie verlinkt.
  • Laden Sie andere Blogger ein, in Ihrem Blog einen Gastartikel zu schreiben. 
  • Machen Sie Interviews mit anderen Bloggern.
  • Machen Sie bei einer Blogparade mit oder veranstalten Sie selbst eine.
  • Beteiligen Sie sich in Bloggergruppen, die es im Web (zum Beispiel auf Facebook) gibt. Diskutieren Sie mit, unterstützen Sie andere bei der Klärung von Fragen. Was hingegen absolut tabu ist: Eigenwerbung!
  • Teilen Sie Artikel anderer Blogger via Facebook & Co. Natürlich immer unter der Voraussetzung, dass der Artikel Ihre Zielgruppe interessiert (siehe Tipp 2).

Kurz noch ein paar Worte dazu, warum Links für Blogger interessant sind: Google geht davon aus, dass Blogs, von denen Links auf andere Blogs führen, besser sind als solche, auf die nicht verlinkt wird. Es ist also für Blogger sehr interessant, solche (Back-)Links zu bekommen, weil sich dadurch ihr Google-Ranking verbessert. Der Aufbau von Backlinks ist also auch eine Maßnahme, die in den Bereich von SEO gehört.

10. Achten Sie auf korrekte Rechtschreibung und Zeichensetzung.

Frau in rotem Pullover schreibt am Tisch

Jetzt werden manche von Ihnen nicken, andere werden bestimmt gerade den Kopf schütteln. Aus Erfahrung weiß ich, dass es Blogger gibt, denen es nur auf den Inhalt ankommt. "Die paar Rechtschreib- und Kommafehler, die sind doch egal", meinen sie. Ihnen ist klar, dass sie Fehler machen, aber das hat für sie keine Bedeutung. Andere wiederum schreiben fröhlich vor sich hin und wissen gar nicht, dass ihre Artikel voll mit Rechtschreib- und Kommafehlern sind.

Also, was tun? Erst einmal: Fehler passieren, und zwar jedem von uns, ich nehme mich da gar nicht aus und merke es vor allem immer dann, wenn meine Lektorin einen Text Korrektur liest. Wer nicht mit einem Lektor zusammenarbeitet, hat schnell einmal den einen oder anderen Rechtschreibfehler oder Buchstabendreher in seinem Artikel. Als Blogleserin sehe ich das durchaus entspannt. Es ist kein Beinbruch, insbesondere beim Blog eines Einpersonen- oder Kleinunternehmers (beim Blog eines großen Konzerns würde ich das wesentlich kritischer sehen).


Anders verhält sich die Sache, wenn der Blog mit Fehlern überladen ist. Damit schaden Sie sich selbst bzw. Ihrem Geschäft. Manch ein Leser macht nämlich auf dem Absatz kehrt und kommt nie wieder, wenn er auf einen Blog stößt, der voll mit Fehlern ist. Nach wie vor läuft nämlich in den Köpfen vieler Menschen folgende Gedankenkette ab: Rechtschreibfehler → Anbieterin bzw. Anbieter ist nicht kompetent. → "Da kaufe ich nicht!" 

 

Was können Sie nun selbst tun, damit das nicht passiert? Ich habe vor einiger Zeit einmal ein paar Tipps zusammengestellt, wie Sie möglichst fehlerfreie Blogartikel schreiben. Und wenn Sie sich nicht sicher sind, wie viele Fehler überhaupt in Ihren Texten stecken, können Sie den Text in der Schreibwerkstatt gerne einmal probeweise lektorieren lassen. So ein Probelektorat kostet nichts und nachher sehen Sie klarer. 

11. Haben Sie Geduld und vergleichen Sie nicht dauernd.

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Vor allem am Anfang schaut man viel nach links und rechts und beobachtet, was andere Blogger so tun.

Auf diese Weise kann man viel lernen, man muss aber auch aufpassen, dass man sich nicht verrückt macht. Dauerndes Vergleichen schadet, Vorbilder sind hingegen nützlich. Der eine Blogger generiert 1.000 Newsletter-Abonnenten in einer Woche, andere brauchen dafür wesentlich länger, vielleicht sogar mehrere Jahre. Haben Sie Geduld und gehen Sie Ihren eigenen Weg. Um Leser zu gewinnen, braucht es in der Regel viel Zeit. Um sie zu halten, Regelmäßigkeit.

12. Und zum Schluss: Haben Sie Spaß!

Ein Blog ist ein langfristiges Vorhaben. Wer bloggt, braucht Geduld und Ausdauer, und die bringt man am leichtesten auf, wenn das Ganze Spaß macht! 

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