Ein Verbundkatalog ist ein unverzichtbares Recherchetool, wenn du gerade eine wissenschaftliche Arbeit schreibst. Mithilfe eines Verbundkatalogs kannst du nämlich sehr breit und damit eben auch umfassend recherchieren. In diesem Beitrag erfährst du, was die wichtigsten Verbundkataloge sind, und du bekommst Tipps zur Auswahl des passenden Katalogs.

Dein Mehrwert, wenn du einen Verbundkatalog nutzt
Ein Verbundkatalog ist eine Datenbank, die die Bestände mehrerer Bibliotheken zusammenfasst. Dadurch kannst du mit einer einzigen Suche herausfinden, in welcher Bibliothek eine bestimmte Publikation verfügbar ist. Und wenn du eine Schlagwortsuche machst, erhältst du eine breitere Auswahl an relevanter Literatur.
Ein Verbundkatalog eröffnet dir den Zugang zu einem viel größeren Fundus an Wissen, als wenn du nur mit ein oder zwei Bibliotheken arbeitest!
Mein Rat für deine Literaturrecherche
Kombiniere bei der Recherche nach Literatur für deine Hausarbeit, Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation mehrere Suchinstrumente bzw. Kataloge. Beschränke dich bitte nicht auf das Discovery Tool der Bibliothek deiner Hochschule.
Arbeite auch mit Verbundkatalogen und natürlich Zeitschriftendatenbanken (siehe dazu den lesenswerten Beitrag über die Vielfalt der Rechercheinstrumente in meinem Blog weiterlesen).
Im Folgenden findest du eine Zusammenstellung der wichtigsten Verbundkataloge des deutschsprachigen Raumes. Unten habe ich dann noch ein paar weitere Tipps für dich!
Wichtige Verbundkataloge:
1 Deutsche Verbundkataloge
BVB | Bibliotheksverbund Bayern mit rund 150 Bibliotheken in Bayern
GBV | Gemeinsamer Bibliotheksverbund der Länder Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt, Thüringen und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz
hbz | Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen erfasst die Bestände der
Hochschulbibliotheken in Nordrhein-Westfalen und Teilen von Rheinland-Pfalz
KOBV | Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg erfasst die Bestände aller Hochschulbibliotheken und öffentlichen Bibliotheken sowie zahlreicher Spezialbibliotheken in Berlin und Brandenburg
HeBIS | Hessisches Bibliotheks- und Informationssystem mit 60 Bibliotheken aus Hessen und Teilen von Rheinland-Pfalz
SWB | Südwestdeutscher Bibliotheksverbund mit ca. 800 Bibliotheken der Länder Baden-Württemberg, Sachsen und Saarland, der Goethe-Institute und einer Vielzahl von Max-Planck-Instituten etc.
2 Österreichischer Verbundkatalog
OBVSG | Österreichischer Bibliothekenverbund und Service GmbH (OBV) als Zusammenschluss von über 90 wissenschaftlichen und administrativen Bibliotheken in Österreich (Österreichische Nationalbibliothek, zahlreiche Hochschulbibliotheken etc.)
3 Schweizer Verbundkatalog
SLSP | Swiss Library Service Platform bzw. Swisscovery erschließt die Bestände von 500 Bibliotheken in der Schweiz
Welchen Verbundkatalog soll ich denn nun nutzen?

Die Wahl des Verbundkatalogs hängt von deinem Wohnort, deinem Studium und dem gesuchten Material ab: Wenn du in Deutschland studierst, nutze je nach Region einen der regionalen Verbünde. Wenn du in Österreich lebst, nutze den Österreichischen Bibliothekenverbund. Wenn du in der Schweiz lebst, nutze Swisscovery.
Du lebst in Österreich, bearbeitest aber ein Schweizer Thema? Dann nutze neben dem Österreichischen Verbundkatalog bitte auch Swisscovery. Du lebst in Deutschland, bearbeitest aber ein Thema mit Österreich-Bezug? Nutze ergänzend den Österreichischen Verbundkatalog. Und so weiter ...
Ein paar Tipps zum Schluss!
- Es liegt auf der Hand, dass die Bibliothek in deiner Nähe deine erste Anlaufstelle ist. Hier kannst du bei Bedarf über eine Fernleihe auch zu den Publikationen gelangen, die vor Ort für dich nicht greifbar sind.
- Hab im Auge, dass innerhalb deines regionalen Verbundes die Fernleihe oft schneller und günstiger ist.
- Nutze zusätzlich den Karlsruher Virtuellen Katalog. Das ist eine Metasuchmaschine, mit der du gleichzeitig in zahlreichen Bibliotheks- und Buchhandelskatalogen weltweit nach Büchern, Zeitschriften und anderen Medien suchen kannst.
Fasse dein Thema möglichst eng
Schau, dass du von der Menge an Literatur nicht erschlagen wirst. Je enger du dein Thema fasst, desto besser, denn das macht die Recherche überschaubarer und zielgerichteter.
Wissenschaft und wissenschaftlicher Fortschritt entstehen nicht durch das Beantworten von riesigen, breit gefächerten Fragen – sondern durch die Beschäftigung mit Details und Spezialfragen.
Gerade in der Wissenschaft geht es darum, präzise Antworten auf klar formulierte Probleme zu finden. Wenn dein Thema zu weit gefasst ist, bleibst du unweigerlich an der Oberfläche. Eine enge Fragestellung hingegen ermöglicht dir, in die Tiefe zu gehen, unterschiedliche Standpunkte zu diskutieren und vielleicht auch neue Gedanken zu formulieren.
Stell dir Wissenschaft wie ein riesiges Puzzle vor: Jedes Forschungsthema fügt ein kleines, aber wichtiges Teil hinzu. Dein Ziel ist es, ein möglichst passendes und sorgfältig geformtes Puzzlestück zu schaffen – und das gelingt dir nur, wenn du dich auf eine klar umrissene Frage konzentrierst.
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Veröffentlicht am 26.2.2025.
Abbildungsnachweis: Shutterstock.com, Stock Illustration ID: 260948099, Modella