Kurz bevor die "Blogparade für Einzelkämpfer" von Annette Schwindt endet, möchte ich nun doch auch das Thema Profil oder Seite – oder beides? aufgreifen. Konkret geht es um die Frage, ob man sich als Einpersonenunternehmen auf Facebook bzw. Google+ mit einem privaten Profil begnügt oder eine (Unternehmens-)Seite anlegt.
Ich bin im Oktober 2011 erstmals in Facebook eingestiegen, zunächst einmal nur mit einem Profil. Ich habe dort Dinge gepostet, die mich interessiert haben, jedoch nie wirklich Persönliches.
Da ich mich im Herbst 2011 bereits intensiv mit der Gründung der Schreibwerkstatt beschäftigt habe, lag es nahe, das Profil auch beruflich zu nutzen (eine überwiegende berufliche Nutzung de
Profils untersagt Facebook). Im April 2012, also vor einem knappen Jahr, habe ich mich dann entschieden, parallel zum Profil eine Unternehmensseite aufzubauen. Diese Entscheidung halte ich nach wie vor für richtig.
Was spricht für eine Unternehmensseite auf Facebook?
Für mich sprechen mehrere Gründe für eine Seite:
- der in meinen Augen professionellere Gesamtauftritt.
- die Fokussierung der Postings auf die Themen, die die Schreibwerkstatt betreffen, was sich wiederum positiv auf die Gewinnung von Fans auswirkt (im Profil mischen sich die Themen ja meist wesentlich stärker).
- die Möglichkeit, Werbung zu schalten. Nirgendwo kann man so genau einzelne Zielgruppen ansprechen, wie auf Facebook.
- das Statistik-Tool, das nur Seiteninhabern zur Verfügung steht.
- das Fehlen einer Wachstumsgrenze. Auf einem Profil kann ich maximal 5.000 Freunde haben, eine Seite kann unbegrenzt viele Fans haben (nach einem knappen Jahr hat die Schreibwerkstatt aktuell 2.200 Fans).
- die Facebook-Regelung, die besagt: "Du wirst deine persönliche Chronik nicht primär für deinen eigenen kommerziellen Profit nutzen, sondern eine Facebook-Seite für solche Zwecke verwenden" (siehe auch hier).
- die Tatsache, dass von einer Unternehmensseite sowohl Profile als auch andere Unternehmensseiten Postings teilen können (von einem Profil können nur Profile Postings teilen).
Selbständigkeit versus Unternehmerin bzw. Unternehmer
Ob man sich für eine Unternehmensseite entscheidet, hat – diese Frage möchte ich hier gerne aufwerfen – vielleicht auch mit dem
Selbstverständnis zu tun. Ich persönlich sehe da jedenfalls einen klaren Bezug. Seitdem ich die Schreibwerkstatt im Jänner 2012 ins Handeslregister habe eintragen lassen, bin ich
keine Freiberuflerin mehr und fühle ich mich auch nicht (mehr) als Selbstständige, sondern als Unternehmerin. Egal, ob im Web oder außerhalb, ich agiere beruflich nicht als Privatperson, sondern
als Inhaberin der Schreibwerkstatt, also eines Unternehmens, das auch einen eigenen Namen hat.
Aktuell bin ich übrigens dabei, auf Facebook eine zweite Seite aufzubauen, und zwar für die Social-Media-Werkstatt, die jüngere "Schwester" der Schreibwerkstatt. Also auch für mein zweites berufliches Thema nutze ich auf Facebook nicht das Profil. Und letztendlich
unterscheide ich auch auf Google+ zwischen Profil und Seite.
Nun würde mich interessieren: Hat die Antwort auf die Frage "Profil oder Seite – oder beides?" auch für Sie etwas mit dem beruflichen Selbstverständnis zu tun?
Artikel auf der Website der "Social-Media-Werkstatt", die zum Thema passen:
>> Mein Einstieg in die
Social-Media-Welt
>> Warum Sie auf Facebook ein privates
Profil nicht für Unternehmenszwecke nutzen sollten