Eigentlich bin ich Perfektionistin, bei vielen Dingen, unter anderem bei meiner Arbeit.
Ich habe bestimmte Vorstellungen, wie etwas, das ich aus der Hand gebe, ausschauen soll – und daran halte ich fest, eisern, was nicht immer gut für mich ist.
Im Wissen darum, wie ich so ticke, freue ich mich besonders, dass ich gestern auf YouTube unperfekt gestartet bin.
Aber schauen Sie doch erst einmal selbst, bevor ich ein paar Worte zu dem Video (das sich übrigens in erster Linie an Studierende wendet) sage. ;)
Positive Rückmeldungen und Anregungen
Kaum hatte ich das Video auf Facebook & Co. gepostet, kamen auch schon die ersten positiven Rückmeldungen. Off the record habe ich zusätzlich auch ein paar kritische Hinweise erhalten, für die ich allesamt sehr dankbar bin. Denn, wie gesagt, ich bin ja Perfektionistin und zudem immer offen für Anregungen (ich wähle hier bewusst nicht das Wort "Kritik").
Mein erstes Video: Ein Blick hinter die Kulissen
Während ich mir vor ca. drei Jahren noch nicht einmal vorstellen konnte, mich freiwillig vor eine Kamera zu stellen, hat es mich in den letzten Monaten wiederholt gejuckt, endlich auch
Videos in meiner Kommunikation einzusetzen. Für eine intensive Auseinandersetzung mit YouTube hatte ich allerdings keine Zeit, und so habe ich das Projekt "Video" immer wieder aufgeschoben.
Gestern kam mir dann allerdings der Zufall entgegen: In der Studentenschreibgruppe auf Facebook hat jemand in der Früh eine Frage gestellt und ich hatte große Lust, die nicht nur in der Gruppe zu
beantworten, sondern auch in einem Video.
Gesagt, getan. Auf ins Büro! Das iPhone in die bereits vor einem halben Jahr zwecks angedachter Videoproduktion gekaufte Halterung auf mein uraltes, aber sehr gutes, vor allem auch stabiles Stativ geklemmt, und los ging's. Nach wenigen Minuten war das Video im Kasten, YouTube-Kanal angelegt, Video hochgeladen – fertig!
Dass das Video nicht perfekt ist, war und ist mir klar (ganz abgesehen davon, dass ich gleich die erste Version hochgeladen habe). Ich habe es aber doch so gut gefunden, dass ich es auslassen
konnte und auch unbedingt wollte. Der Inhalt ist verständlich und kompakt aufbereitet, der Auftritt ist sympathisch. Passt fürs Erste!
Das nächste Mal könnte ich
- das Stativ weiter weg stellen, damit Sie auch meine Hände sehen. Der Auftritt wirkt dann sicherlich noch lebendiger.
- mein externes Mikrofon verwenden, damit der Ton besser ist (ich hatte mein Mikro gestern zu Hause liegen gelassen).
- testen, wohin ich beim iPhone schauen muss, damit Sie das Gefühl haben, ich schaue Sie an. Im Moment schaue ich über Ihre linke Schulter.
- versuchen, etwas weniger ernst dreinzuschauen. Ich hatte mich sehr konzentriert, um möglichst wenige Ähs und Ahms zu sagen.
- mein Logo einzublenden und einen Vor- sowie einen Abspann zu machen. Dann würde das Ganze noch professioneller wirken.
Wahrscheinlich werde ich den einen oder anderen Punkt das nächste Mal beherzigen (wie gesagt, ich bin ja Perfektionistin), vor allem aber werde ich mir eines nicht verderben lassen: den Spaß an der Sache.
Denn: Ja, die gestrige Aktion hat Spaß gemacht! Außerdem habe ich festgestellt, dass ein Video so viel schneller erstellt und hochgeladen ist als ein Blogartikel. Gerade jetzt, wo ich so viel um die Ohren habe, kommt mir das sehr entgegen.
Und schlussendlich freue ich mich, dass ich als Perfektionistin unperfekt gestartet bin. Wie Christian Müller so schön sagt: "Warte nicht auf den perfekten Moment." Unperfekt zu starten, ist oft besser als gar nicht zu starten. Und aus unperfekten Dingen kann man lernen.
Wie halten Sie das mit dem Perfektionismus?
Planen Sie schon ewig, mit etwas anzufangen, das Ihnen Spaß machen würde und/oder Ihrem Unternehmen etwas bringen würde, und tun es nicht, weil Sie denken "Ich muss erst noch einen Kurs besuchen / fünf Bücher zu dem Thema lesen / schauen, wie das andere machen"? Oder legen Sie auch gerne einmal unperfekt los?
Ich freue mich auf Ihre Kommentare.
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