Tipps von Studierenden: So meisterst du deine wissenschaftliche Arbeit

Kontinuierlich etwas an der wissenschaftlichen Arbeit zu tun (egal, ob es um eine Hausarbeit, Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation geht) – das ist für viele Studierende immer wieder ein Thema und nicht selten die größte Herausforderung überhaupt. Vorankommen statt aufschieben: Wie geht das? In einer der letzten Schreibgruppen habe ich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefragt, was ihnen denn am meisten dabei geholfen hat, an ihrem Schreibprojekt dranzubleiben.

 

In diesem Artikel findest du die sechs wichtigsten Tipps der Studierenden! 

 

Frau, die die Treppen hinaufläuft. Text: So meisterst du deine Uni-Arbeit. Tipps von Studierenden

Ein paar Worte noch vorab: Was du im Folgenden findest, sind keine banalen Tipps, sondern Ergebnisse von spannenden Veränderungsprozessen, die auf den Ebenen des Denkens, Handelns und Fühlens stattgefunden haben. Sehr bewegend, wie ich finde! Und dass es zu solchen Prozessen während der Schreibgruppe kommt, ist keine Seltenheit.

 

Was beim Schreiben einer wissenschaftlichen Arbeit hilft

Tipp 1: Dein Mindset: Die Uni-Arbeit schreibst du für dich!

Eine Teilnehmerin hat berichtet, dass sie ihre Masterarbeit lange als eine Art Strafaufgabe empfunden hatte. Als ihr das im Rahmen der Schreibgruppe bewusst wurde, hat sie begonnen, ihr Mindset zu verändern: Sie hat sich klargemacht, dass es doch schließlich ihre Entscheidung war, zu studieren! Mit ihrer Abschlussarbeit stand sie nun also vor dem letzten großen Meilenstein, mit dem sie den Weg, den sie ein paar Jahre zuvor begonnen hatte, zu Ende gehen wollte. Das Projekt „Masterarbeit“ ist zwar anstrengend und durchaus belastend, aber eben keine Strafaufgabe, das war ihre Erkenntnis, mit der auch allerhand Entspannung in ihr Leben kam.

 

Tipp 2: Antizipiere das Gefühl, das sich einstellen wird, wenn du abgegeben hast.

In Zuständen der Verzweiflung kann es sinnvoll sein, an den Moment zu denken, in dem du deine Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation abgegeben haben wirst. Wie fühlt sich das an? Eine Teilnehmerin hat sich „dieses Gefühl der Erleichterung und Befreiung“, wie sie es beschrieb, regelmäßig in der Früh bewusst zu sich geholt. Danach hat sie in der Facebook-Gruppe, die es übrigens auch bei der aktuellen Schreibgruppe wieder geben wird, gepostet, was sie an diesem Tag plante, und das gab ihr sehr viel Zuversicht. Denn eines ist klar: Eine Abschlussarbeit zu schreiben, ist eine riesige Herausforderung, aber das Projekt hat ja auch ein Ende! Dass wir in der Schreibgruppe solche Fragen regelmäßig auch mental beleuchten, hat sich für sie als sehr hilfreich erwiesen.

 

Tipp 3: Gib der Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation eine größere Priorität in deinem Leben.

Viele Studierende stemmen ihre Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation neben einem Job. Einer Teilnehmerin war es durch die Schreibgruppe gelungen, ihre Prioritäten zu verschieben. Ihr Job hatte weiterhin viel Raum in ihrem Leben, die Abschlussarbeit erhielt aber auch eine größere Priorität und war nun nicht mehr nur Nebenschauplatz. Plötzlich machte es ihr auch mehr Freude, an der Arbeit zu sitzen. Besonders hilfreich war das Co-Working für sie. Sie hat geschaut, zumindest fünfmal pro Woche mitzumachen.

  

Tipp 4: Bleibe dran!

Fast alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer teilten die Ansicht, dass es total wichtig sei, dranzubleiben. Klar gibt es Tage, an denen kaum etwas oder vielleicht gar nichts weitergeht, aber es gilt eben, sich regelmäßig an die Hausarbeit, Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation zu setzen – auch wenn es nur 15 Minuten pro Tag sind. Also lieber kleine Schritte gehen, das aber kontinuierlich, als die Arbeit über längere Zeit ruhen zu lassen. Dieses ständige Aufschieben fühlt sich nicht gut an und pusht noch dazu das schlechte Gewissen.

 

Tipp 5: Eine gewisse Strenge tut gut!

Eine Teilnehmerin hat berichtet, dass sie im Laufe unserer Arbeit strenger beim Aussortieren von Inhalten wurde. Sie konnte leichter entscheiden, was sie liest und was nicht, und arbeitete insgesamt fokussierter. Dabei hat ihr das Literaturverwaltungsprogramm Zotero geholfen. Sie speicherte dort nur mehr Texte ab, die sie wirklich für ihre wissenschaftliche Arbeit benötigte. Im Laufe der Schreibgruppe wurde sie auch etwas strenger in Hinsicht auf ihre Zeitdisziplin. Sie hat sich Zeitfenster in ihren Kalender eingetragen, zu denen sie fix an ihrem Schreibprojekt arbeitete. An diesen Terminen hat sie nur in Ausnahmefällen gerüttelt. 

 

Tipp 6: Gehe freundlich mit dir um!

Die meisten Menschen sprechen immer mal wieder ziemlich unfreundlich mit sich selbst und die harte Stimme meldet sich dann auch zu Wort, wenn es um die Uni- oder FH-Arbeit geht. Eine Teilnehmerin hat erzählt, dass es ihr nach und nach während der Schreibgruppe gelang, zu sehen, was sie schon alles geschafft hatte und auch laufend schaffte. Schrittweise konnte sie dann freundlicher zu sich selbst sein. Die Stimme, die so oft „Das schaffst du nie!“ gesagt hatte, wurde leiser und eine neue Stimme mit ermutigenden Worten bekam mehr Raum. Der regelmäßige Austausch mit den anderen Studierenden, das Journaling und die Workshops haben dazu beigetragen, dass die freundliche Stimme mehr in den Vordergrund trat, was den inneren Druck reduzierte.

 

Online-Schreibgruppe "Motiviert zur Hausarbeit, Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation!"

 

Verfasst am 23.10.2023

 

Abbildungsnachweis: Shutterstock.com, Bildnr. 172586399, lzf