Es ist ein weiter Weg, bis ein Buch im Handel erhältlich ist. Wer sein Wissen nicht als E-Book bzw. auf einer Open-Access-Plattform, sondern als gedrucktes Buch veröffentlichen möchte, sieht sich – vor allem im Wissenschaftsbetrieb – häufig mit der Situation konfrontiert, dass er einen Druckkostenzuschuss aufbringen muss. Also, ohne Druckkostenzuschuss kein Buch! Was aber ist ein Druckkostenzuschuss? Und wie wirbt man die Mittel dafür ein?
Was ist ein Druckkostenzuschuss?
Es gibt Bücher, bei denen die Kosten für die Herstellung und den Vertrieb die erwarteten Einnahmen (inkl. Gewinnspanne für den Verlag) übersteigen. Da Verlage keine Wohltäter, sondern Unternehmen
sind, muss der Autor diese Differenz ausgleichen. Und das macht er, indem er einen Druckkostenzuschuss auf die Beine stellt. Der Druckkostenzuschuss ist also die finanzielle Beteiligung des
Autors an den Druckkosten.
Für viele mag das absurd klingen und letztendlich ist es das auch, denn: Der Autor liefert nur allzu oft unentgeltlich das Manuskript und dann verdient er nicht nur nichts an dem Buch, sondern
muss sogar noch finanzielle Mittel aufbringen, damit das Buch überhaupt gedruckt wird! Vor allem in der Wissenschaft ist das nach wie so üblich.
Wie man den Druckkostenzuschuss als Autor finanziert
Der Druckostenzuschuss beläuft sich in der Regel auf mehrere hundert bis mehrere tausend Euro. Wer den Betrag nicht aus eigener Tasche finanzieren möchte oder kann, muss Türklinken putzen. Das
bedeutet, dass man als Autor unzählige Briefe schreibt und versucht, einen Sponsor zu finden. Das kann zum Beispiel ein Unternehmen oder eine private bzw. staatliche Förderinstitutionen
sein.
Letzere geben in der Regel nur dann einen Druckkostenzuschuss, wenn das Manuskript einer (zumeist umfangreichen) Qualitätsprüfung Stand hält. Vor allem im Wissenschaftsbereich ist es üblich, dass
das Manuskript vom Fördergeber erst einmal an andere Wissenschaftler geschickt wird, die ein Gutachten erstellen. Auf der Basis dieses Gutachtens entscheidet dann der Fördergeber, ob er
tatsächlich einen Druckkostenzuschuss genehmigt. Der Weg zum Geld ist also weit und zeitaufwändig – kein Wunder, dass die Open-Access-Bewegung immer mehr an Fahrt gewinnt!
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