Blog erstellen: Tipps für Ihren Start!

Laptop mit Schreibwerkstatt-Website

 

Überlegen Sie gerade, wie Sie am besten einen Blog erstellen? Wenn Sie einen Blog starten wollen, mit dem Sie nicht nur eine Handvoll Menschen erreichen, sondern eine große Leserschaft aufbauen und damit sogar Kunden gewinnen oder Geld verdienen möchten, sollten Sie sich vorab ein paar Gedanken machen. Die folgenden Fragen samt Antworten zur Wahl der Blogplattform sollen Ihnen dabei helfen, das Projekt "Blog" richtig anzugehen. 

Wo soll ich den Blog erstellen?

Vorab: Es gibt unzählige Möglichkeiten, einen Blog zu erstellen. Aus eigener Erfahrung und aus Gesprächen mit Workshopteilnehmern weiß ich, dass es am Anfang sehr schwer ist, sich einen Überblick zu verschaffen. Man hat ja noch gar keine Ahnung vom Bloggen und kann auch die verschiedenen Angebote nur schwer einschätzen.

 

Hinzu kommt, dass gerade die kostenpflichtigen Blogplattformen verschweigen, was sie nicht leisten – kein Wunder, sie wollen ja ihr System verkaufen. 

 

Die erste Wahl ist sicherlich ein selbst gehosteter WordPress.org-Blog unter eigener Domain.

  • Was genau ist WordPress?
  • Was bedeutet "selbst gehostet"?
  • Woher bekommt man eine Domain?
  • Und warum nicht ein Baukastensystem wie etwa Jimdo oder Wix für den Blog nutzen?

Was ist WordPress?

WordPress ist eine Open-Source-Software, mit der Sie einen Blog, eine Website oder auch eine Website mit einem Blog erstellen können.

 

WordPress ist kostenlos. Abgesehen davon hat WordPress weitere Vorteile:

  • Es ist technisch sehr ausgereift.
  • Es kann durch zahlreiche Plug-ins (Zusatzprogramme) im Funktionsumfang erweitert werden.
  • Es gibt weltweit unzählige Webmaster, die Sie bei der Installation und Wartung unterstützen.
  • Sie finden im Web zig Foren und Facebook-Gruppen, in denen sich WordPress-Nutzer gegenseitig unterstützen.
Laptop mit WordPress-Seite

Die Benutzeroberfläche wird bei WordPress durch das sogenannte Theme festgelegt. Es gibt Themes, die nichts kosten und solche, die Sie gegen eine einmalige Zahlung erwerben können.

Kostenpflichtige Themes gibt es für etwa 100,– Euro. Wenn Ihnen Ihr Theme nicht mehr gefällt, können Sie problemlos auf ein neues umstellen. Sie sollten nur immer darauf achten, dass es responsive ist, also auch auf mobilen Endgeräten einwandfrei dargestellt wird. 

 

Wie gesagt, WordPress kostet nichts, aber Sie brauchen einen Platz, wo Ihre Website "wohnt". Damit kommen wir gleich zur nächsten Frage, dem Hosting.

Was ist mit "selbst gehostet" gemeint?

Selbst gehostet bedeutet, dass Sie sich bei einem Hoster Ihrer Wahl einen Webspace mieten, auf dem Ihre Website mit allen Inhalten liegt. Sollten Sie unzufrieden sein, können Sie jederzeit zu einem anderen Hoster wechseln. Beispiele für Webhoster sind wordl4you oder domaintechnik.at. Auf der Website von Domaintechnik gibt es neuerdings auch einen sehr guten Überblick zu WordPress

Woher bekomme ich die Domain, wenn ich einen Blog erstellen möchte?

Die Domain ist die Internetadresse, unter der Ihr Blog zu finden ist. Die Domain können Sie ebenfalls bei Ihrem Hoster erwerben, der Ihnen auch die Möglichkeit bietet, nach freien Domains zu suchen. Ich habe meine Domain bei domaintechnik.at.

Ich bin nicht technikaffin und habe auch kein Geld, um einen Blog erstellen zu lassen? Was raten Sie mir?

Wenn Sie zu Beginn das Gefühl haben, durch ein Labyrinth gehen zu müssen, um einen Blog zu starten, und auch kein Budget haben, um das Erstellen des Blogs auszulagern, dann ist WordPress.com eine Option.

 

Starten Sie Ihren Blog erst einmal dort und nicht auf WordPess.org (die Unterschiede finden Sie hier sehr gut erklärt). Sie können später immer noch auf WordPress.org umziehen, sind aber schon einmal auf der richtigen Plattform!

Was soll ich machen, wenn ich nicht nur einen Blog, sondern auch eine Website brauche?

Sollten Sie ein Unternehmen haben, dann empfiehlt es sich, Website und Blog zu kombinieren. Das bedeutet: Der Blog ist (wie bei mir) ein Navigationspunkt der Website.

Screenshot der Navigationsleiste meiner Website
Hier sehen Sie, dass der Blog ein Navigationspunkt meiner Website ist.

Wenn Sie eine Website mit einem Blog anlegen wollen, ist eine selbst gehostete WordPress-Seite unter eigener Domain ebenfalls optimal. Sollte Ihnen das Einrichten zu komplex sein (was ich gut verstehe, denn mir ginge es so), empfehle ich Ihnen, sich an einen WordPress-Experten zu wenden, der das für Sie übernimmt.

 

Er schult Sie anschließend auch ein und steht Ihnen für Fragen zur Verfügung, die erfahrungsgemäß immer wieder einmal auftauchen. Natürlich kostet das Geld (Sie sollten hierfür etwa 2.000 Euro veranschlagen), umgekehrt ersparen Sie sich viel Zeit und schonen vermutlich auch Ihre Nerven. 

Jimdo, Wix, Chimpify und andere Baukastensysteme

Welches CMS ist am besten geeignet, um einen Blog zu erstellen?

Neben Content-Management-Systemen wie WordPress, Typo3, Joomla & Co. gibt es noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, um einen Blog zu erstellen: zum Beispiel Blogger.com, eine reine Blogplattform, oder Baukastensysteme wie Jimdo, Wix oder auch Chimpify, die sowohl das Einrichten eines Blogs als auch die Kombination einer Website mit einem Blog ermöglichen.

Bauklötze

Wenn Sie sich für ein Baukastensystem entscheiden, müssen Sie sich kaum mit der Technik herumschlagen. Sie müssen sich keine Gedanken um das Hosting machen und können beim Baukastenanbieter oft auch die Domain kaufen. Alles inklusive! Klingt gut, ist aber trotzdem nicht der optimale Weg.

 

Ich selbst würde Ihnen zu keinem dieser Baukastensysteme raten, wenn Sie das Bloggen ernsthaft angehen wollen, obwohl ich selbst einen verwende, nämlich Jimdo.

 

Warum Jimdo und nicht WordPress? Als ich vor sechs Jahren die Schreibwerkstatt gegründet habe, bin ich (ohne mir einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten verschafft zu haben) über die Empfehlung einer Freundin bei Jimdo gelandet. Inzwischen habe ich mehr als 300 Blogartikel geschrieben und ein Umzug wäre sehr aufwendig.

Mir fehlt im Moment einfach die Zeit dafür. Daher bleibe ich erst einmal bei Jimdo, obwohl das System technisch nicht so ausgereift ist (Jimdo selbst bloggt übrigens mit WordPress).

Der Unterschied zwischen WordPress und einem Baukastensystem

Der Unterschied zwischen einem selbst gehosteten WordPress-Blog und einem Blog, der mit einem Baukastensystem erstellt wurde, lässt sich am besten mit dem Vergleich zwischen einer Eigentums- und einer Mietwohnung deutlich machen. Beide haben ihre Daseinsberechtigung, beide haben ihre Vor- und Nachteile:

Der selbst gehostete WordPress-Blog ist die Eigentumswohnung, in der Sie frei schalten und walten können, weil sie Ihnen gehört.

Ein Blog mit Jimdo, Wix & Co. ist wie eine Mietwohnung, die Sie schlüsselfertig, also komplett möbliert, beziehen. Sie können dort sofort leben. Sie müssen nicht erst ausmalen und brauchen keine Möbel zu kaufen, das ist praktisch. Umgekehrt können Sie aber auch ohne die Zustimmung des Vermieters nichts verändern.

 

So ist das auch bei den Baukastensystemen. Je nachdem, wie ausgereift deren Blogfunktion ist, können Sie damit eben mehr oder weniger tun bzw. mehr oder weniger gut arbeiten. Änderungen im Funktionsumfang sind in der Regel nicht möglich. So ist etwa im Fall von Jimdo die Moderation der Kommentare umständlich, und wer einen Kommentar hinterlassen hat, wird nicht (wie bei WordPress) automatisch informiert, wenn ich ihm antworte.

 

Und schließlich liegen Ihre Inhalte bei den Betreibern der Baukastensysteme. Wie gesagt, Sie sind dort eben nur eingemietet und der Vermieter entscheidet auch, was mit der Wohnung passiert.

Zuletzt aktualisiert am 21.7.2020

 

Abbildungsnachweise: Bild ganz oben: Startmockup. Frau, die sich Fragen stellt: Shutterstock.com, ESB Professional, Bildnr. 236191663. Bauklötze: Pixabay.com, Counselling. Bild mit Schlüssel: Pixabay.com, Photo-Mix

 

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