In diesem Beitrag zeige ich dir drei Strategien, wie du dein Wissen für die Uni-Arbeit leichter zu Papier bringst
Viele Studierende erstarren förmlich, wenn es darum geht, das Gelesene schreibend zu verarbeiten. Sie kommen nur sehr schwer oder gar nicht ins Schreiben. Vielleicht geht es dir auch so? Nachdem unlängst hier im Blog der Leseprozess im Mittelpunkt stand, soll es hier nun ums Schreiben gehen.
Eines ist an dieser Stelle schon mal klar:
Du musst im ersten Schritt weder ganze noch wohlformulierte Sätze aufs Papier bringen. Entspannung ist angesagt!
Entspannung ist angesagt, denn was du heute schreibst, ist so und so nicht die Abgabefassung. Bis du deine Hausarbeit, Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation abgibst, wirst du noch viele Politurschleifen drehen.
Ein Schritt nach dem anderen!
Mit diesen drei Strategien kommst du vom Lesen ins Schreiben!
Du hast die Literatur, die du für das nächste Kapitel oder auch einfach nur für den nächsten Absatz gerade brauchst, genau gelesen und verstanden. Dann kann es losgehen!
Ich möchte dir hier drei Strategien zeigen,
wie du ins Schreiben kommst.
Und wie gesagt: Das Ziel ist nicht, sofort einen abgabereifen Text für deine Hausarbeit, Bachelorarbeit, Masterthesis oder Doktorarbeit zu produzieren!
Strategie 1: Schreibe erst mal nur Stichpunkte auf.
Es geht jetzt erst einmal nur darum, dass überhaupt etwas aufs Papier wandert. Stichpunkte, einzelne Wörter oder Satzfragmente genügen. Aus diesen Puzzleteilen lassen sich später Sätze bilden, die du überarbeiten kannst. So kommst du Schritt für Schritt zu einem fertigen Text und letztendlich zu deiner Hausarbeit, Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Doktorarbeit.
Erlaube es dir, unperfekt zu sein. Wenn du magst und es dir hilft, kannst du dir sogar verbieten, ganze Sätze zu schreiben.
Mehr dazu in dem Artikel Fang mit Stichpunkten an!
Strategie 2: Mache ein Mindmap.
Erstelle vor dem Hintergrund des Gelesenen ein Mindmap zu dem Gedanken, zu dem nächsten Abschnitt oder zu dem nächsten Kapitel, das du schreiben möchtest. Dabei gehst du so vor:
- Nimm ein weißes Blatt Papier ins Querformat.
- Schreibe den Hauptgedanken oder das Thema des Kapitels in die Mitte.
- Schreibe drumherum alles auf, was dir einfällt.
- Markiere alles, was dir wichtig erscheint.
Abschließend bringst du das Wichtige in eine Liste mit Bulletpoints. Damit hast du den Schreibprozess bereits gestartet. Du hast etwas zu Papier gebracht, mit dem du weiterarbeiten kannst. Wenn du magst, kannst du auch zuerst ein Mindmap machen und dann mit der Strategie 1 fortfahren.
Strategie 3: Komme vom Reden ins Schreiben.
Versuche dir das, was du zu Papier bringen möchtest, zu erzählen. Steh auf, verlasse den Schreibtisch und starte ein Selbstgespräch.
Wenn du magst, nutze ein Tool auf dem Smartphone oder PC, mit dem du Texte diktieren kannst. Sprich aus, worum es in dem nächsten Absatz oder dem nächsten Kapitel geht, und lasse das Tool deine Worte verschriftlichen.
Damit hast du eine erste Rohfassung deines Textes! Kopiere sie in deine Uni-Arbeit und feile weiter daran.
ChatGPT als Helferlein nutzen, um eine Schreibblockade zu lösen
Du kannst für diesen Arbeitsschritt natürlich auch ChatGPT nutzen, allerdings nur, wenn deine Hochschule den Einsatz ausdrücklich erlaubt.
Vermutlich ist es unproblematisch, wenn du ChatGPT auf deinem Smartphone oder deinem PC als Diktierprogramm nutzt. Etwas anderes ist es, wenn du es deinen Text auch sprachlich polieren lässt.
Falls du ChatGPT auch zur sprachlichen Überarbeitung nutzen darfst, ist es übrigens ganz entscheidend, dass du dann einen guten Prompt formulierst.
Hier ein paar Vorschläge für gute Prompts:
Prompt: Überarbeite diesen Text bitte sprachlich. Verändere inhaltlich nichts. Achte nur darauf, dass er sich gut liest und keine Rechtschreib-, Grammatik- sowie Zeichensetzungsfehler enthält. Du bist Texter und Lektor und spezialisiert auf wissenschaftliche Texte.
Prompt: Überarbeite diesen Text, indem du die Gedanken in eine bessere Reihenfolge bringst. Achte darauf, dass der Text gut lesbar und verständlich ist. Du bist Texter, Experte für wissenschaftliches Arbeiten und Schreiben sowie Lektor.
Tipp: Definiere immer genau die Rolle von ChatGPT! So bekommst du eindeutig bessere Ergebnisse.
Jetzt geht es ans Ausformulieren bzw. Polieren
Je nachdem, mit welcher Strategie du gearbeitet hast, hast du jetzt einzelne Wörter, Satzfragmente oder bereits ganze Sätze vor dir.
Und so wichtig: Du hast etwas zu Papier gebracht!
Damit gilt es jetzt weiterzuarbeiten. Ich möchte dich an dieser Stelle einladen, mit dir geduldig zu sein. Aus einzelnen Wörtern oder Satzbausteinen einen Fließtext zu machen, braucht Zeit. Und die Politur des Fließtextes braucht wieder Zeit. Du hast für einen einzigen Absatz mehrere Stunden gebraucht? Das ist gar nicht ungewöhnlich!
Texte vor dem Hintergrund von fremdem Wissen zu schreiben, dieses Wissen gedanklich zu verarbeiten und präzise aufzubereiten ist einfach eine komplexe Angelegenheit. Und damit komme ich auch schon zum Schluss ...
Vergiss bitte nicht auf die Belege!
Alles, was nicht Allgemeinwissen ist oder Allgemeinwissen deines Faches, musst du belegen. Du verwendest zwar deine eigenen Worte, gibst aber über weite Strecken deiner Uni- oder FH-Arbeit fremdes Wissen wieder, und das musst du eben durch Belege deutlich machen. Achte darauf, dass die Belege immer am Beginn des Gedankens stehen (es sei denn, deine Hochschule regelt das anders) und immer klar ist, worauf du dich beziehst.
Lesetipps passend zum Thema:
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