Sie werden sehen, wenn Sie im Herbst ein Studium beginnen, tauchen Sie in eine neue Welt ein. Ich kann mich noch gut an meine ersten Tage an der Uni erinnern. Sie waren eine echte Herausforderung für mich: die Notwendigkeit, den Studienplan zu verstehen, das Durchforsten des Vorlesungsverzeichnisses und die Frage, welche Lehrveranstaltungen ich denn nun besuchen sollte oder musste, die Uni selbst, die mir wie ein Bienenstock vorkam, die freie bzw. vermeintlich freie Zeiteinteilung, die vielen neuen Leute, die riesige Bibliothek etc. Im Folgenden möchte ich Ihnen ein paar Tipps geben, wie Sie den Start ins Uni-Leben gut meistern.
Tipps, wenn Sie im Herbst ein Studium beginnen
- Lernen Sie mit! Es ist zu wenig, ein Semester lang die Vorlesungen und Übungen nur zu besuchen. Am Semesterende warten viele Prüfungen. Wenn Sie erst am Ende des Semesters mit dem Lernen anfangen, schaffen Sie es zeitlich einfach nicht, alle Prüfungen zu machen.
- Wenn Sie Fragen haben, stellen Sie sie. Viele Studierenden trauen sich vor allem in den Lehrveranstaltungen nicht, ihre Fragen zu stellen. Nur Mut! Sie werden sehen, die anderen sind sogar noch dankbar, wenn Sie Ihre Frage stellen, weil sie zumeist dieselbe oder eine ähnliche Frage haben.
- Entwickeln Sie eine professionelle Einstellung. Warten Sie nicht darauf, dass Sie die Muse küsst und Sie Lust haben, zu lernen, in die Vorlesung zu gehen etc. Ihr Studium ist jetzt Ihr Job und im Job fragt Sie auch keiner, ob Sie nun um 9 Uhr mit der Arbeit anfangen wollen oder nicht.
- Überfordern Sie sich nicht. Wenn Sie berufstätig sind, werden Sie im Studium nicht so flott unterwegs sein wie Ihre Kolleginnen und Kollegen. Wer mehrere Stunden pro Woche arbeitet und versucht, dasselbe Pensum zu schaffen, wie ein Student, der keinen Job hat, gerät leicht unter Druck und das wirkt sich negativ aus (das Spektrum reicht von Selbstzweifeln bis zu Schlafstörungen).
- Rechnen Sie die ECTS-Punkte in Semesterstunden um. Was genau meine ich damit? Um 1 ECTS-Punkt zu erwerben, müssen Sie 25–30 Stunden / Semester etwas tun (die Vorlesung besuchen, lernen, eine Arbeit schreiben etc.). Wenn Sie also die ECTS-Punkte, der Veranstaltungen, die Sie absolvieren wollen, in Stunden umrechnen, sehen Sie, welches Stundenvolumen Sie leisten müssen. Prüfen Sie, ob Sie diesen Zeitaufwand schaffen, v.a. wenn Sie beruftstätig sind.
- Kaufen Sie zu Beginn möglichst wenige Bücher. Benutzen Sie lieber die Bibliothek. Da man am Anfang als Student nicht einschätzen kann, was wirklich gute Fachliteratur ist, kauft man in den ersten Semestern viel Schund (ich spreche aus Erfahrung), den man letztendlich nie verwendet. Schade ums Geld!
- Machen Sie eine Führung in allen für Sie relevanten Bibliotheken (Uni-Bibliothek, Institutsbibliothek etc.). Sie müssen Bescheid wissen, wie die einzelnen Bibliotheken bzw. Rechercheinstrumente funktionieren, damit Sie die Literatur für Ihre Referate bzw. Hausarbeiten finden.
- Knüpfen Sie Kontakte! Suchen Sie das Gespräch mit Ihren Studienkollegen. Gerade zu Beginn lassen sich im Austausch viele Fragen ganz rasch klären und gemeinsam studiert es sich besser.
- Sorgen Sie für einen regelmäßigen Tagesablauf. Klar, Party darf und muss sein. Was wäre das Studentenleben ohne Feste! Ihr Studium sollte aber unter dem Partyleben nicht leiden. Stehen Sie regelmäßig zu einer fixen Zeit auf und legen sie auch vorab fest, ab wann Sie entweder auf der Uni sind oder am Schreibtisch sitzen. Mein Tipp: 9 Uhr ist eine gute und zumeist realistische Zeit.
- Sorgen Sie für Ausgleich. Während die einen dazu tendieren, herumzutrödeln und für die Partys leben, haben andere plötzlich nur mehr das Studium im Auge. Vor allem zu Semesterende gibt es oft nur mehr die Lernerei. Für ein paar Tage ist das ja völlig o.k., auf Dauer zehrt das stundenlange Lernen aber an den Kräften. Überlegen Sie sich, was Ihnen als Ausgleich gut tut und schauen Sie, dass diese Aktivitäten ein selbstverständlicher Teil Ihres Uni-Alltags werden. Vor allem Bewegung schadet erfahrungsgemäß nie! :)
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