Das Internet hat das Schreiben einer Hausarbeit, Masterarbeit, Bachelorarbeit oder Dissertation enorm vereinfacht. Es bringt aber auch Gefahren mit sich, vor allem dann, wenn Sie es sich möglichst einfach machen wollen und meinen, die gesamte Literatur online abrufen zu können. Phasenweise müssen Sie schon Ihren Schreibtisch verlassen, um in Bibliotheken zu arbeiten.
Nur ein Teil der Literatur für Ihre Uni-Arbeit ist im Web abrufbar
Dank der Onlinekataloge der großen wissenschaftlichen Bibliotheken und der diversen Datenbanken ist die Literatursuche heute ungleich einfacher als noch vor einigen Jahren. Je weniger Erfahrung Studierende mit der Literaturrecherche haben, umso eher meinen sie, dass alle Literatur im Web greifbar ist.
Tatsächlich sind aber nur die Titel im Web recherchierbar, Volltexte (unter anderem in den Naturwissenschaften und im Bereich Medizin) sind oft, aber keineswegs immer vom PC aus greifbar. Nun machen es sich Studierende manchmal einfach und beschränken ihr Literaturstudium ausschließlich auf das, was für sie von zu Hause aus am PC abrufbar ist. Damit legen Sie sich aber Scheuklappen an und blenden für Ihre Arbeit wichtige Literatur einfach aus.
Um das ein wenig konkreter bzw. nachvollziehbarer zu machen, hier ein Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie sprechen auf einer Tagung über das Thema Ihrer Bachelor- oder Masterarbeit.
Renommierte ForscherInnen zu dem Thema sind auch Frau A, Herr B, Herr C und Frau D, die alle im Auditorium sitzen. Die Ergebnisse von Frau A und Herrn B sind im Web als Volltext abrufbar, daher
haben Sie sie berücksichtigt. Herr C und Frau D haben ihre Forschungsergebnisse in Publikationen veröffentlicht, die ausschließlich auf Papier vorliegen. Da Sie solchen Publikationen nicht
nachgegangen sind, sprechen Sie also in Unkenntnis des aktuellen Forschungsstandes über ein Thema.
Was meinen Sie, wie das Publikum in der anschließenden Diskussion reagieren wird? Und damit meine ich nicht nur Herrn C und Frau D, sondern auch Frau A und Herrn B, die stets sorgfältig recherchieren und die Ergebnisse ihrer Kollegen natürlich kennen.
Sie sehen: Sie müssen die für Ihr Thema relevante Literatur systematisch zusammentragen und die Publikationsform spielt dabei keine Rolle. Beim Schreiben einer Uni-Arbeit werden Sie also um Bibliotheksbesuche nicht herumkommen.
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