Ein Gastartikel von Doreen Westphal, die als Lektorin die Schreibwerkstatt unterstützt.
Vom Boom des Selfpublishings profitieren Autorinnen und Autoren wie Lektorinnen und Lektoren. Texte, die man oder frau schon lange schreiben und gern auch veröffentlichen wollte, werden endlich
geschrieben. Solche, die bereits geschrieben und in Schubladen verschwunden waren, können herausgeholt werden.
Schreiben zur Selbstverwirklichung, als Therapie, als Zeitvertreib … alles möglich und alles erlaubt. Natürlich lang nicht alles gut! Umso erfrischender, wenn einer Lektorin in der Menge der
Selfpublishing-Aufträge hin und wieder eine Perle unterkommt.
Der erste Eindruck
Schon beim ersten Überfliegen des Manuskripts das Michael Hauenschild an die Schreibwerkstatt geschickt hatte – da ging es erst einmal um einen Kostenvoranschlag und ein Probelektorat –, musste ich schmunzeln: abwechslungsreiche Erzählgegenstände (dabei durchaus nicht immer leichte Kost), ernst genommen und gleichzeitig locker, mit viel Humor und einem Augenzwinkern erzählt. Es stellte sich sehr rasch eine Lust aufs Weiterlesen ein. Dass an ihnen gearbeitet werden musste, war klar – darum hatte der Autor sich ja an uns gewendet!
Die üblichen zwei Korrekturdurchgänge
Huberta als Inhaberin der Schreibwerkstatt und Letztverantwortliche für das Lektorat wurde mit dem Autor finanziell einig und die routinemäßig angesetzten zwei Korrekturgänge bestätigten mir meinen ersten Leseeindruck: ein Buch deutlich über dem Durchschnitt von dem, was sonst oft auf meinem Schreibtisch landet.
Die dritte Durchsicht
Nach Abschluss der vereinbarten Arbeit hätte der Autor einfach mit meinen Korrekturen weiterarbeiten können, einige annehmen, andere ablehnen und sein Buch drucken lassen. Er hat jedoch dem Vorschlag eines dritten Korrekturgangs zugestimmt, was eine richtige Entscheidung war! Denn nicht nur hatten sich – wie bei fast allen Autoren – Fehler beim Einarbeiten meiner Korrekturvorschläge eingeschlichen, sondern speziell eine Geschichte der Sammlung hatte es formal besonders in sich, an der musste noch einiges nachgearbeitet werden. Bei ihr hatten wir, ich glaube, sogar fünf Korrekturgänge. Michael Hauenschild und ich haben mit Freude und Hartnäckigkeit an der Geschichte gemeinsam gefeilt.
Die Bereitschaft zu lernen
Lektorieren macht dann besonders großen Spaß, wenn ich gute Texte noch besser machen darf und mit Autorinnen und Autoren zu tun habe, die daran interessiert sind zu lernen. Darüber hinaus ist es ein Glück, wenn sie auch die zeitlichen sowie finanziellen Ressourcen haben, ihr Kind reifen zu lassen, bis sie es in die Welt hinausschicken.
Aus meiner langjährigen Arbeit weiß ich, dass das ganz und gar nicht selbstverständlich ist. Manche Autorinnen/Autoren schreiben jahrelang an ihrem Buch, investieren viel Herzblut in das Projekt, und wenn es dann ans Lektorat geht, fehlt es ihnen an Geduld und/oder der Bereitschaft, ein wenig tiefer in die Tasche zu greifen, um das Bestmögliche aus ihrem Manuskript herauszuholen.
Umso schöner, wenn man Autoren bzw. Autorinnen begegnet, die diese letzte Phase ohne Druck angehen. Meist stehen sie mitten im Berufsleben und lassen sich entspannt auf einen Austausch über ihren Text und den Reifungsprozess ein. Das Lektorat hat für sie einen hohen Stellenwert und das macht sich für alle Beteiligten bezahlt.
Von diesem Buch ist hier die Rede
Michael Hauenschild
Unvergessenswertes
Geistloses. Mit Unsinn verfeinert. Zeitgemäß aufbereitet
ISBN: 978-3741211041
Verlag: Books on Demand
1. Auflage: 5. Juli 2016
Bei Amazon um 8,22 (A) bzw. 7,99 Euro (D) als Taschenbuch und um 5,49 Euro als
Kindle-Ausgabe erhältlich.
Über den Autor
Michael Hauenschild, geb. 1966, ist als Computertechniker in Wien tätig. Um mehr Übung im Verfassen technischer Konzepte zu erhalten, hat er mit dem Schreiben von Kurzgeschichten begonnen. "Unvergessenswertes" ist seine erste literarische Veröffentlichung.
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Abbildungsnachweis:
Perle: Pixabay: Die2Eyths
Buchcover: Kurt A. Hauenschild
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