Haben Sie in Ihrem Leben schon einmal eine Fremdsprache oder ein Instrument gelernt? Wenn ja, dann ist Ihnen bestimmt bewusst, dass man nur dann Fortschritte macht, wenn man übt. Mit
dem Schreiben ist das auch so: Es ist eine Sache des Trainings! Wenn Sie besser schreiben lernen wollen, kommen Sie nicht umhin, zu üben.
Wie Sie das Schreiben trainieren bzw. Ihre Schreibkompetenz verbessern können und warum sich das lohnt, möchte ich Ihnen gerne in diesem Blogartikel zeigen.
Schreiben können wir alle, aber auf das Wie kommt es an!
In einem Artikel hat sich Christian Müller vor
einiger Zeit mit der Frage beschäftigt, warum ein Schreibtraining bzw. ein Schreibkurs für das Studium und das Berufsleben sinnvoll ist, woran man ein gutes Schreibseminar
erkennt und was so eine Veranstaltung in etwa kostet. Christian Müller weist richtig darauf hin, dass viele Menschen denken Schreiben kann ich eh schon, die Zeit spare ich mir
lieber.
Tatsächlich haben wir alle in der Schule Schreiben gelernt und können einen Text zu Papier bringen, allerdings kommt es eben auch auf das "Wie"
an. Also: Wie wird ein bestimmter Inhalt kommuniziert? Und an diesem Punkt wird die Sache dann doch etwas komplexer. Inhalte klar und verständlich zu vermitteln, zielgruppengerecht zu
schreiben, den richtigen Ton zu treffen und allenfalls auch noch formale Vorschriften (Zitierregeln) einzuhalten, ist gar nicht leicht!
Falsche Vorstellungen von Textproduktion
Aus Gesprächen weiß ich, dass viele Menschen meinen, ein Schriftsteller oder Texter würde stets vergnügt vor dem PC sitzen und zügig seine Gedanken niederschreiben. Viele Menschen glauben,
Autoren wären permanent im Flow und hätten ständig Freude an der Arbeit.
Studierende wiederum denken oft, Wissenschaftler würden ihre Publikationen ruckzuck und sofort druckreif zu Papier bringen. Da es Studierenden an Erfahrung und
Einblicken mangelt, hinterfragen sie nicht, wie die Texte, die sie lesen, entstanden sind. Sie gehen stillschweigend davon aus, dass die Texte einfach so, ohne große Anstrengung
geschrieben wurden. Das allein wäre noch nicht problematisch, verzwickt wird die Sache erst dadurch, dass sie glauben, ihr eigener Schreibprozess müsste sich auch leicht und locker
gestalten. Dass das dann in der Regel nicht der Fall ist, führt unweigerlich zu Frustration und aus Frustration können Schreibblockaden entstehen.
Schreiben ist Arbeit
Mein Lieblingszitat stammt von William Zinsser:
Schreiben ist harte Arbeit. Ein klarer Satz ist kein Zufall. Sehr wenige Sätze stimmen schon bei der ersten Niederschrift oder auch nur bei der dritten. Nehmen Sie das als Trost in Augenblicken der Verzweiflung. Wenn Sie finden, dass Schreiben schwer ist, so hat das einen einfachen Grund: Es ist schwer.
Das Bewusstsein, dass Schreiben mit Anstrengung verbunden ist, halte ich für ganz wichtig, vor allem wenn Sie selbst vielleicht gerade Ihre Schreibkompetenz verbessern wollen.
Mit dem Schreiben verhält es sich tatsächlich nicht anders als mit einem Instrument oder einer Sprache: Sie können es lernen, jeder kann es lernen, aber es bedarf der Übung und der
Ausdauer!
Schreiben ist Übungssache: Trainieren Sie Ihre Schreibkompetenz!
Je öfter Sie schreiben, desto besser werden Sie.
Am Beginn des Lernprozesses sollten Sie sich überlegen, wo Sie Schwächen haben. Sie müssen ja wissen, wo Sie überhaupt ansetzen sollen. Danach können Sie sich in einem Schreibkurs, in einem Coaching und/oder in diversen Ratgebern Tipps holen, wie Sie Ihre Schreibkompetenz verbessern. Sie können zum Beispiel lernen, wie Sie
- Texte planen (die meisten Menschen schreiben einfach drauflos),
- einen roten Faden entwickeln,
- Mammut- und Schachtelsätze vermeiden,
- lebendige Texte schreiben,
- mit Ihren Texten Nutzen stiften,
- zielgruppengerechte Texte schreiben,
- Texte überarbeiten (ein guter Texter ist vor allem eines: ein guter Überarbeiter!).
Der Rest ist eine Sache des Trainings: Je öfter Sie schreiben, desto besser werden Sie. Jemand, der täglich Klavier übt, wird automatisch schneller voran kommen als jemand,
der nur einmal pro Woche übt. Schreibanlässe gibt es genug: Hacken Sie Ihre E-Mails nicht einfach nur in den PC, sondern geben Sie sich beim Schreiben Mühe, schreiben Sie Briefe oder Tagebuch,
notieren Sie sich Ihre Gedanken zu einem Buch, das Sie gerade lesen, etc.
Bewusstes Lesen hilft, wenn Sie besser schreiben wollen
Auch durch bewusstes Lesen können Sie Ihre Schreibkompetenz verbessern. In der Regel lesen wir (ich zähle mich da auch dazu) Texte nur im Hinblick auf die Informationen, die sie beinhalten. Man kann Texte aber durchaus auch unter dem Gesichtspunkt, wie sie geschrieben sind, lesen und daraus lernen. Warum spricht Sie ein bestimmter Text an? Wie ist er aufgebaut? Wie lang sind die Sätze? Ist er gut verständlich und wenn ja, warum? Ich bin überzeugt davon, dass man durch Abschauen viel lernen kann!
Die Vorteile, wenn Sie gut schreiben können
Welchen Vorteil hat es, schreiben zu können?
- Sie kommen mit Ihrem Schreibprojekt schneller voran.
- Sie vermeiden Selbstzweifel.
- Sie erreichen mit Ihrem Text Ihr Ziel (Wissensvermittlung, Kunden gewinnen etc.).
- Sie haben mehr Spaß bei der Arbeit. Aus eigener Erfahrung weiß ich: Schreiben kann sehr viel Freude machen!
Was bringt nun eigentlich ein Schreibkurs oder ein Schreibcoaching?
In einem Schreibkurs oder einem Coaching lernen Sie Tipps und Tricks kennen, wie Sie gute Texte
verfassen. Ich kann Ihnen also zum Beispiel zeigen, was Sie gegen Mammutsätze tun können, wie Sie einen roten Faden entwickeln oder Ihren Text überarbeiten (Feintuning). Nach dem Kurs
oder parallel zum Coaching sind Sie selbst gefragt: Sie müssen trainieren, also schreiben, schreiben, schreiben.
Sowohl in einem Schreibkurs als auch in einem Coaching können Sie lernen, wie Sie besser schreiben, wobei der Vorteil des Coachings auf der Hand liegt: Ein Coaching ist
langfristig angelegt und Sie erhalten laufend Feedback zu Ihren Texten.
Was ich nicht tun kann: zaubern! Leider ... Wenn Sie nicht die Zeit und/oder die Geduld haben, an Ihrer Schreibkompetenz zu arbeiten, dann ist es
geschickter, Sie beauftragen einen Texter oder schreiben den Text erst einmal selbst und lassen ihn dann überarbeiten bzw. lektorieren. Wenn Sie gerade an einer Bachelor- oder Masterarbeit
sitzen, kommt natürlich nur ein Lektorat in Frage, alles andere wäre nämlich Ghostwriting.
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