Wie schnell schreibst du?

Start einer Rennbahn

 

In Foren und auf Facebook fragen Blogger immer wieder nach, wie lange denn die anderen Blogger so brauchen, um einen Artikel zu schreiben. Auch Studierende tauschen sich regelmäßig darüber aus, wer wie viel Zeit für das Schreiben seiner Bachelorarbeit oder Masterarbeit benötigt. Alle wollen offenbar schnell schreiben bzw. meinen, dass sie zu langsam sind.

Also, muss ein Vergleich her. Der wiederum ist meist mit der Hoffnung verbunden, dass das eigene Schreibtempo doch nicht so schlecht ist, dass also die anderen (oder zumindest einige) doch länger als man selbst brauchen. Schön und gut, aber bringt das Ganze überhaupt etwas?

Fünf Faktoren, die Ihr Schreibtempo beeinflussen

Das Tempo, mit dem Sie Texte schreiben, hängt von verschiedenen Faktoren ab, auf einige möchte ich hier näher eingehen:

 

  • Sie schreiben zunächst einmal auf jeden Fall schneller, wenn Sie viel Schreibpraxis haben. Übung macht tatsächlich den Meister und das gilt nicht nur für die Qualität der Texte, sondern auch für das Schreibtempo.
  • Außerdem hängt die Schreibgeschwindigkeit natürlich auch von Ihrem Wissen ab. Haben Sie ein großes Wissen zu dem Thema, über das Sie schreiben, schöpfen Sie also aus dem Vollen, sind Sie automatisch flotter, als wenn Sie eine schmale Wissensbasis haben.
  • Schließlich haben auch die Länge des Textes und der Texttyp einen wesentlichen Einfluss auf die Schreibgeschwindigkeit. Ein wissenschaftlicher Text ist niemals so flott zu Papier gebracht wie ein Blogartikel. Wenn Sie einen wissenschaftlichen Text schreiben, müssen Sie nämlich zitieren, also Belege liefern, präzise argumentieren und Vieles mehr.
  • Und zu guter Letzt sollte man die Qualität des Endproduktes im Auge haben: Manch einer schreibt schnell, aber der Text ist letztendlich nicht gut. Der Text ist schlecht aufgebaut, so dass man dem Gedankengang des Autors nur schwer folgen kann. Die Sätze sind lang und unnötig verschachtelt oder der Text ist voll mit Fehlern. Je weniger Erfahrung jemand hat, desto eher unterschätzt er die Bedeutung des Feinschliffs und der Endkorrektur. Ein Text ist schnell zu Papier gebracht, aber bis er wirklich fertig ist, bedarf es in der Regel noch allerhand Arbeit. Niemand schreibt nämlich sofort druckreif.

Warum Vergleiche nichts bringen

In Anbetracht dieser fünf Faktoren bin ich der Meinung, dass Vergleiche nichts bringen, da die Ausgangsbasis niemals dieselbe ist. Bei dem einen oder anderen mag ein Vergleich dazu beitragen, dass sein Selbstwertgefühl steigt, in der Regel ist jedoch das Gegenteil der Fall. Der Vergleich erzeugt Druck, und der tut nicht gut. Häufig wirkt sich der Druck sogar negativ auf das Schreibtempo aus. Ein Teufelskreis! Gehen Sie also lieber selbstbewusst Ihren Weg. Schreiben Sie in Ihrem eigenen Tempo, vergessen Sie nicht den Feinschliff und die Endkorrektur und freuen Sie sich, dass Sie mit zunehmender Schreibpraxis schneller werden.

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