Manchmal geht uns der Kopf über vor Ideen, To-dos, Sorgen ... Dann kann Freewriting hilfreich sein. Freewriting ist eine kreative Schreibmethode, die wie ein Selbstgespräch funktioniert, nur dass Sie dabei eben schreiben. Sie hilft Druck abzubauen, sich Ängsten und Sorgen zu stellen und Klarheit zu gewinnen. Mit Freewriting können Sie Ihren Kopf leeren und sich die Seele frei schreiben!
So funktioniert Freewriting
- Schreiben Sie alles auf, was Ihnen gerade durch den Kopf geht. Wirklich alles! Auch Dinge, die Sie sich niemals trauen würden, auszusprechen.
- Sätze, Satzteile, einzelne Worte – alles ist erlaubt. Beim Freewriting können Sie in ganzen Sätzen schreiben oder nur Satzfragmente oder gar nur einzelne Worte notieren. Das Geschriebene ist nur für Sie bestimmt. Niemand außer Ihnen liest es. Niemand außer Ihnen muss es verstehen.
- Schreiben Sie einfach drauflos. Schicken Sie Ihren inneren Zensor auf Urlaub. Machen Sie sich auch keine Gedanken über die Rechtschreibung. Die ist hier nicht wichtig!
- Schreiben Sie ohne Unterbrechung. Schreiben Sie in einem Ritt durch. Setzen Sie den Stift nicht ab. Wenn Ihnen gerade nichts einfällt, notieren Sie "Mir fällt gerade nichts ein" oder wiederholen Sie das letzte Wort. Das klingt zunächst vielleicht befremdend, aber probieren Sie es aus: Im Schreibfluss zu bleiben ist für das Freewriting wichtig. Ohne Flow kommen Sie automatisch ins Nachdenken, und genau das soll ja mit dem Freewriting unterbunden werden.
Wie ich Freewriting nutze
- Manche Menschen begrenzen die Zeit beim Freewriting auf zehn, fünfzehn oder zwanzig Minuten. Ich selbst schreibe gerne ohne zeitliches Limit. Ich merke ja, wenn mein Kopf wieder frei ist.
- Freewriting funktioniert für mich am besten mit Stift und Papier. Wenn Sie lieber am PC schreiben: auch gut. Fangen Sie aber nicht an, Sätze zu lesen und umzuschreiben. Damit unterbrechen Sie Ihren Flow.
- Ich nutze Freewriting immer dann, wenn sich mein Kopf (zu) voll anfühlt. Ich verwende die Methode also nicht regelmäßig, sondern dann, wenn ich sie brauche. Es gibt aber auch Menschen, die Freewriting täglich nutzen – zum Beispiel in der Früh nach dem Frühstück oder am Abend vor dem Schlafengehen.
- Manchmal schreibe ich meine Gedanken in mein Bullet Journal oder in ein Notizbuch, manchmal einfach auf einen Zettel, den ich wenig später wegwerfe. Was ich jedoch immer mache: Ich lese meinen Text am Ende in Ruhe durch und notiere mir ein Fazit. Irgendein Ergebnis gibt es immer, oft ganz erstaunliche Ergebnisse.
Mein Tipp zum Schluss
Sie hatten bislang noch nie etwas von Freewriting gehört? Dann probieren Sie es doch einmal aus. Wir sind alle unterschiedliche Schreibtypen, und was dem einen zusagt, ist für den anderen unbrauchbar. Um herauszufinden, ob Freewriting für Sie eine Methode ist, mit der Sie gerne (fallweise oder regelmäßig) arbeiten möchten, müssen Sie sie einmal ausprobieren. Danach können Sie entscheiden, ob Sie sie in Ihren Schreibwerkzeugkoffer packen oder nicht.
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