Wann ein zweistufiges Lektorat für dich das Richtige ist

zwei rote Stufen

 

Es gibt immer wieder Fälle, in denen ein zweistufiges Lektorat angebracht wäre. Längst nicht allen Auftraggeberinnen und Auftraggebern ist allerdings klar, wie viel ihnen so ein Lektorat in zwei Stufen bringt. Dazu einmal ein paar Infos!

Zwei Korrekturdurchgänge sind im Lektorat Standard

Bei jedem normalen Lektorat lesen meine Lektorinnen deinen Text grundsätzlich zweimal sehr sorgfältig. Zwischen den beiden Korrekturdurchgängen (nicht zu verwechseln mit den beiden Korrekturstufen, auf die ich gleich näher eingehe) lassen sie dann den Text erst einmal liegen, von wenigen Tagen bis zu zwei Wochen, je nach deinem Zeitbudget. Wenn du es sehr eilig hast, müssen manchmal auch ein paar Stunden reichen. Ein wenig abliegen muss ein Text jedenfalls nach dem ersten Korrekturdurchgang, weil das der Qualität guttut – und die zählt für uns.

 

Einen dritten Korrekturdurchgang machen wir nur dann, wenn im Text besonders viele Fehler sind und/oder wenn es sich zum Beispiel um Belletristik handelt und wir ggf. in den Plot eingreifen oder wenn aus anderen Gründen überdurchschnittlich viele Kommentare anfallen.

Was nach dem Lektorat passiert

Ist das Lektorat erledigt, geht der Text wieder an dich zurück und du arbeitest mit der lektorierten Datei weiter.

 

Haben wir das Lektorat in Word erledigt, bekommst du von uns zwei Dateien: In der einen siehst du alle Korrekturen, in der anderen sind die Korrekturen bereits eingearbeitet bzw. von Word akzeptiert und du siehst nur mehr die Kommentarblasen mit Hinweisen der Lektorin. Kommentarblasen setzen die Lektorinnen in fast jedem Text, weil es immer etwas anzumerken gibt – das kann zum Beispiel einzelne Schreibweisen betreffen, aber natürlich auch inhaltliche Aspekte. Hier musst du als Autorin bzw. Autor nochmals nachdenken, etwas entscheiden, etwas ergänzen oder sogar vor dem Hintergrund deines (Spezial-)Wissens umschreiben.

 

Haben wir das Lektorat im PDF erledigt – in der Regel nur bei Unternehmenstexten –, bist du besonders gefordert: Anders als in Word musst du hier nämlich alle Korrekturen einzeln in deine Datei einarbeiten. Meist geschieht das im Grafikprogramm (zum Beispiel InDesign) und oft übernimmt das Einarbeiten auch nicht die Autorin bzw. der Autor, sondern die Grafikerin bzw. der Grafiker.

 

In beiden Fällen, also sowohl wenn wir eine Worddatei als auch wenn wir ein PDF lektorieren, kann es im Zuge der Finalisierung des Textes zu neuen Fehlern kommen: Korrekturen können zum Beispiel übersehen oder nicht präzise eingearbeitet werden. Besonders wenn der Text inhaltlich verändert, also noch etwas Neues dazugeschrieben werden muss, tauchen natürlich wieder neue Fehler auf. Wenn wir die Datei dann nicht nochmals zu Gesicht bekommen, gibst du keinen fehlerfreien Text aus der Hand bzw. in den Druck. 

 

An dieser Stelle kommt das zweistufige Lektorat ins Spiel.

Was ist ein zweistufiges Lektorat?

Bei einem zweistufigen Lektorat bekommen wir den Text von dir noch einmal zurück, nachdem du alles eingearbeitet hast. In der zweiten Stufe schauen wir uns genau an, wie du mit den Korrekturen verfahren bist. Hast du alles richtig eingearbeitet? Gibt es in den Passagen, die du umformuliert hast, oder bei ganz neuen Textteilen wieder Fehler?

Wir machen also nochmals einen Check. Auch auf dieser zweiten Stufe lesen wir den Text wieder zweimal. Unsere Korrekturen sind jetzt nur mehr sichtbar, wenn du das ausdrücklich wünschst.

Wann zahlt sich ein zweistufiges Lektorat aus?

Ein zweistufiges Lektorat zahlt sich aus, wenn

  • dein Text ziemlich viele Fehler hatte.
  • du nach dem Lektorat noch Textteile neu schreibst oder umformulierst.
  • du auf Nummer sicher gehen möchtest, dass du am Ende tatsächlich einen fehlerfreien Text ablieferst.

Bei einem zweistufigen Lektorat können wir die Korrekturen beide Male in Word oder auch im PDF vornehmen. Wenn es sich um einen Text handelt, der gedruckt werden soll und wenn er relativ viele Fehler beinhaltet, raten wir zu einer Kombination aus Word- und PDF-Korrektur.

Das bedeutet: Wir erledigen die erste Korrekturstufe in Word und die zweite dann im PDF. Dann können wir zunächst einmal in Word in vollem Umfang in den Text eingreifen, weil er ja noch nicht gesetzt ist. Wir können zu lange Sätze teilen, Passagen umformulieren oder ergänzen, ohne dass die Korrekturen den Umbruch verändern. In der zweiten Korrekturstufe erfolgt dann der Feinschliff. Dazu zählen übrigens auch Hinweise zum Layout und zur Typografie, wenn du das wünschst. Wir haben ein gutes Auge für Feinheiten auch auf diesem Gebiet.

 

Ein zweistufiges Lektorat ist also oft eine sinnvolle Sache, allerdings kostet es natürlich auch mehr. Ich selbst setze übrigens bei meinem Buch über den Barockbaumeister Jakob Prandtauer (1660–1726) natürlich auf ein zweistufiges Lektorat. Zunächst wurden die 900 Manuskriptseiten einmal in Word lektoriert, die zweite Korrekturstufe erfolgt dann im druckfertigen PDF. Qualität ist mir wichtig, zumal mein Text ja auch meine Visitenkarte ist.

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