Manchmal bekomme ich Anfragen, mit denen ich nie gerechnet hätte. Interessanterweise ging es bei den ungewöhnlichsten Anfragen seit der Gründung der Schreibwerkstatt 2012 jedes Mal um eine Schrift, nämlich Kurrent.
Requisiten für den Film "Das Attentat. Sarajevo 1914"
Beim ersten Mal drehte sich alles um einen Film, genau gesagt um den Spielfilm über das Attentat auf Franz Ferdinand 1914.
Patrick Fiska, mit dem ich
regelmäßig zusammenarbeite, hat für den Film, der letztes Jahr im ORF ausgestrahlt wurde, einen Großteil der Schriftstücke erstellt.
Das war eine ganz schöne Herausforderung!
Es galt nämlich das aus historischer Sicht richtige Papier auszuwählen und die Schrift, wie es 1914 üblich war, auf den Texttyp abzustimmen (in einer Amtskanzlei verwendete man damals ein
anderes Papier als für private Briefe und auch die Schrift variierte im Detail).
Doch damit war es nicht getan. Wir haben auch das Double für eine Szene übernommen, in dem der Untersuchungsrichter einen Brief schreibt.
Die Hand, auf die die Kamera einen Augenblick schwenkt, ist nicht die Hand des Schauspielers, sondern die eines Kollegens, den ich seit Jahren gut kenne und mit dem ich inmmer dann
kooperiere, wenn es um alte Schriften geht: Patrick Fiska, Historiker, Kunsthistoriker sowie Absolvent des Instituts für österreichische Geschichtsforschung und als solcher absolut fit in
Kurrent.
Eine Vorlage für ein Tattoo in Kurrent
Tja, und unlängst habe ich eine Anfrage bekommen, bei der es darum ging, die Vorlage für ein in Kurrent geschriebenes Tattoo zu erstellen. So etwas machen wir natürlich auch! Warum nicht?
Die Anfrage war so ungewöhnlich, dass ich sie in Kurzform getwittert habe. Das wiederum hat meine Kollegin Gitte Härter in München (im Web unter Schreibnudel und Himbeerwerft zu finden) dazu veranlasst, ruckzuck eine Zeichnung anzufertigen. Sehen Sie selbst! :)
Ja @HubertaWeigl das hätte ich jetzt nicht gedacht. pic.twitter.com/rbVCli747i
— Gitte Härter (@Himbeerwerft) 31. März 2015