Den Anfang finden

Startlinie einer Rennbahn

 

Christian Müller von Sozial-PR hat eben einen ausgezeichneten Artikel samt Video in seinem Blog veröffentlicht, der den Titel  "Tu es ganz!" trägt. Christian macht deutlich, dass wir uns von der Vorstellung, etwas ganz oder gar nicht zu machen, lösen sollten. Diese Vorstellung blockiert nämlich. Als Schreibcoach erlebe ich es selbst oft, zu welchen Schwierigkeiten hohe Ansprüche bzw. ein überzogener Perfektionismus führen können.

Aufschieberitis beginnt mit "Ich muss erst noch ..."

Studierende fangen zum Beispiel nicht und nicht mit dem Schreiben ihrer Bachelorarbeit oder Masterarbeit an, weil sie meinen, dass sie erst einmal alle Literatur zusammentragen müssen. Berufstätige Studierende haben das Gefühl, erst einmal mehrere Tage am Stück Zeit haben zu müssen, um mit ihrer Abschlussarbeit "in Ruhe anfangen zu können". Ich kenne auch Menschen, die sehr gerne bloggen würden, sich aber ewig über das Projekt nicht drüber trauen, weil sie denken, dass sie vorher noch diesen oder jenen Ratgeber lesen sollten. In all diesen Fällen ist es hilfreich, wenn man sich klar macht, dass der Anfang gar nicht perfekt sein muss. Die Dinge können sich auch entwickeln.

Verabschieden Sie sich von Ihrem Perfektionismus und fangen Sie an

Es ist wichtig, endlich einmal anzufangen! Natürlich im Rahmen der eigenen Möglichkeiten. Man muss nicht "alles wissen", bevor man mit dem Schreiben einer Bachelor- oder Masterarbeit beginnt (abgesehen davon, dass so und so niemand alles weiß). Wer neben dem Studium berufstätig ist, sollte lieber kleine Lücken im Alltag finden, um mit dem Schreiben anzufangen als dauernd darauf zu warten, mehrere freie Tage am Stück zu haben. Und wer bloggen möchte, sollte seinen Blog aufsetzen und loslegen. 

"Die hat gut reden ..."

Und falls Sie jetzt denken "Die hat gut reden!", dann schauen Sie auf die Website meiner Social-Media-Werkstatt. Die Website ist noch nicht fertig (es fehlen noch weitere Navigationspunkte und Unterseiten), aber ich habe sie trotzdem schon online gestellt. Manch ein Web-Berater würde jetzt vielleicht sagen, dass das keine gute Idee war. Baustellen-Seiten gehören nicht ins Web. Ich sehe das anders. Mich motiviert es, wenn die Website bereits online ist. Ich werde sie nach und nach aufbauen, aber eben schrittweise und im Rahmen meiner zeitlichen Möglichkeiten. Ich kann und will mich im Augenblick nicht voll und ganz auf die Erstellung der Website konzentrieren, aber ich arbeite soweit es eben geht daran (in Wien sagen wir dazu "zizerlweise an etwas arbeiten"). 

Und Christian Müller? Er hat seine Videoreihe "Gehdanken" gestartet, obwohl sie von der Technik her längst nicht perfekt ist. Am Anfang hat die Kamera gewackelt, hin und wieder ist es ziemlich dunkel, das alles macht aber nichts. Ich bin mir sicher, dass die "Gehdanken" in ein paar Monaten anders aussehen werden und es ist schön, ihm bei dieser Entwicklung zuzusehen (abgesehen davon, dass ich die Inhalte sehr anregend finde). Also, nur Mut! Wenn Sie eine Idee haben oder bereits seit längerer Zeit ein Schreibprojekt planen, legen Sie los! 

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