Websites von Künstlern und das Über mich

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Auf meinen letzten Blogartikel zum Thema Von sich selbst in der 3. Person sprechen gab es auf meiner Facebook-Seite allerhand Reaktionen.

 

Besonders hat es mich gefreut, dass sich auch ein Musiker zu Wort gemeldet hat, denn in dem Artikel geht es auch um Websites von Künstlern. Genau gesagt geht es um das Über mich auf Websites von Künstlern, die in der 3. Person geschrieben sind. Heute möchte ich einige Hinweise, Einwände und Fragen aufgreifen, die von Künstlerseite auf Facebook in den Kommentaren gepostet wurden.  

"Es ist leichter ein Über mich für eine Website in der 3. Person zu schreiben"

Wenn Sie finden, dass es einfacher ist, ein Über mich in der 3. Person zu schreiben, wenn es Ihnen also schwerfällt, die Perspektive zu wechseln, dann machen Sie doch Folgendes: Nehmen Sie Papier und Bleistift und schreiben Sie einen fiktiven Brief, in den Sie jemanden von Ihrem Werdegang erzählen. So schlüpfen Sie automatisch in die Ich-Rolle und im vermutlich wird Ihr Text gleich auch noch lebendig sein. Sie schaffen so die Voraussetzungen für ein persönliches und gut formuliertes Über mich. Ihr fiktiver Brief ist nämlich bereits die Rohfassung des Textes, den Sie schließlich auf Ihre Website stellen.

"Dann kann die Presse den Über-mich-Text gleich verwenden"

Ein Einwand, der von Künstlerseite auch kam: Wenn ich den Text in der 3. Person schreibe, kann ihn die Presse gleich verwenden. Mein Tipp: Die Presse sollte nicht nach dem Copy-and-Paste-Prinzip Texte von Ihrer Website ziehen, sondern Sie sollten der Presse eigens für die Veröffentlichung bestimmtes Material zur Verfügung stellen. Am besten legen Sie auf Ihrer Website einen eigenen Navigationspunkt "Presse" an und laden dort alles hoch, was Journalisten brauchen.   

"Die Ratgeber zur Selbstvermarktung von Künstlern empfehlen es so!"

Interessant war der Hinweis, dass diverse Ratgebern zur Selbstvermarktung von Künstlern offenbar empfehlen, die Website in der 3. Perspektive zu texten und dass es die großen Künstler auch so machen. Nun kenne ich diese Ratgeber nicht und es ist auch völlig o.k., wenn manche (egal, ob große oder kleine Künstler) es so machen, aber: Müssen Sie es auch so machen? Was spricht dagen, einen anderen Weg zu beschreiten und sich dadurch sogar von der Masse abzuheben? Viele Künstler sind unnahbar (auch kleine), obwohl die Fans die Nähe suchen. Mein Tipp: Man kann auch mit Worten auf einer Website Nähe erzeugen, und das geht nun einmal mit dem Wort "ich" leichter als mit der 3. Person.

"Die 3. Person suggeriert, dass man eine Künstleragentur hat"

Und daraus folgt aus der Sicht der Künstler, dass man dann eben auch schon zu den Künstlern zählt, die es geschafft haben. Man ist dann nicht mehr klein, sondern schon größer oder richtig groß. Uff! Also, ich halte nichts von Mogeleien auf Website (zu dem Thema "Geschönte Unternehmenswebseiten" habe ich übrigens auch schon einmal gebloggt). Wenn Sie als Künstler keine Agentur haben, na und? Bleiben Sie bei sich, bleiben Sie authentisch! Gehen Sie Ihren eigenen Weg. Es lohnt sich. Ihre Fans werden es schätzen!

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